Rentenversicherung steuert auf Rekordrücklage zu
Die Rücklagen der deutschen Rentenversicherung lagen Ende Juli 2018 bei 34,1 Milliarden Euro. Bis Ende 2018 könnten die Finanzreserven sogar auf 37,3 Milliarden Euro klettern.
Der solide Arbeitsmarkt und die damit verbundenen gestiegenen Beitragseinnahmen haben auch im ersten Halbjahr 2018 für eine gute finanzielle Lage der gesetzlichen Rentenversicherung gesorgt. Dadurch sind die Reserven der deutschen Rentenversicherung von rund 33,4 Milliarden Euro auf knapp 34,1 Milliarden Euro gestiegen. Das berichtet der "Spiegel. Bereits im Vorjahr waren die Rücklagen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) von rund 32,4 Milliarden Euro auf knapp 33,4 Milliarden Euro angewachsen.
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Im Juli 2018 hatte die Deutsche Rentenversicherung anlässlich der Bundesvertreterversammlung mitgeteilt, dass die Rentenkasse bis Ende 2018 um weitere 1,4 Milliarden Euro gefüllt werde. Laut den damaligen DRV-Berechnungen könnten die Rücklagen zum Jahresende bei 34,8 Milliarden Euro liegen.
Reserven steigen weiter
Doch laut den aktuellen Schätzungen steige die Rücklage sogar auf 37,3 Milliarden Euro an. Die anhaltend gute Konjunktur hätten für gestiegene Einnahmen bei den Pflichtbeiträgen aus Erwerbsarbeit gesorgt. Allein in den ersten sieben Monaten des Jahres seien rund 120 Milliarden Euro eingenommen worden. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei das ein Plus von 4,4 Prozent.
Sollten die Reserven bis zum Ende des Jahres tatsächlich auf 37,3 Milliarden Euro ansteigen, dann könnte auch die Nachhaltigkeitsrücklage noch einmal anwachsen. Diese lag Ende Juni 2018 bei 1,6 Monatsausgaben. Schon bei diesem Wert würde eine neuerlich Senkung des Beitrags zur Rentenversicherung für das kommende Jahr ins Spiel kommen.
Rentenbeitrag könnte erneut sinken
Schließlich muss die Nachhaltigkeitsrücklage der Rentenversicherung zwischen dem 0,2-Fachen und dem 1,5-Fachen der Durchschnittsausgaben der DRV in einem Kalendermonat liegen. Damit soll einerseits garantiert werden, dass die Rentenkasse ausreichend Geld hat, wenn Sonderausgaben anfallen oder die Einnahmen nicht wie gewünscht sprudeln. Andererseits darf die Rentenkasse auch nicht zu viel Kapital anhäufen – wird der Wert überschritten, muss sie Rücklagen abbauen.
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Resultierend daraus war der Beitragssatz für die Rentenversicherung von 18,7 auf 18,6 Prozent gesenkt worden. Doch die die entspannte Lage im Rententopf wird vermutlich nicht ewig andauern. Denn die Mehrausgaben für die Mütterrente und die Rente mit 63 könnten für mehr Druck auf die Rentenkasse sorgen. Aktuell gehe die Rentenversicherung davon aus, dass der Beitragssatz nicht mehr lange stabil gehalten werden könne. Ab 2023 müssten Beitragszahler mit einem höheren Beitragssatz rechnen, schreibt der "Spiegel"