Die größten deutschen Versicherer: Allianz vor Öffentlichen Assekuranzen und Generali
Der deutsche Versicherungsmarkt wird stark von großen Assekuranzen geprägt. Die zehn größten Versicherungsgruppen teilen demnach zwei Drittel des Marktes unter sich auf. Das zeigt eine aktuelle Analyse eines Kölner Marktforschungs-Institutes. Sehr stark präsentieren sich dabei die öffentlichen Versicherer, die sich hinter der Allianz auf Rang zwei platzieren.
Keine Überraschung auf den vorderen Plätzen: Die Allianz bleibt nach Marktanteilen größter Erstversicherer auf dem deutschen Markt, gefolgt von den Öffentlichen Versicherern und der Generali. Demnach konnte die Allianz 17,63 Prozent des deutschen Marktes auf sich vereinen, während die Öffentlich-Rechtlichen 10,80 Prozent Marktanteile halten und die Generali 7,73 Prozent. Das geht aus einer Studie des Marktforschers Kivi aus Köln hervor, über die am Donnerstag das Versicherungsjournal berichtet.
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Grundlage für die Studie waren die Brutto-Prämieneinnahmen der Versicherer, wofür das Institut auf Schätzungen des GDV-Verbandes, des PKV-Verbandes sowie der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zurückgriff. Der Gesamtmarkt des direkten deutschen Geschäfts wurde auf 200,5 Milliarden Euro an Prämien geschätzt. Die Studie kann hier kostenpflichtig bestellt werden.
Allianz gewinnt Marktanteile, alle anderen Versicherer in TOP 5 verlieren
Vergleicht man die Marktanteile zum Jahresende 2017 mit den Vorjahres-Werten, so ist die Allianz auch der einzige Versicherer in den TOP 5, der Marktanteile hinzugewinnen konnte. Ihr Anteil stieg um 0,66 Prozentpunkte von 16,97 auf 17,63 Prozent. Dem gegenüber verloren die Öffentlich-Rechtlichen Versicherer 0,47 Prozentpunkte (Vorjahreswert: 11,27 Prozent). Auch der Anteil der Generali sank von 8,10 auf 7,73 Prozent. Diese drei Versicherungsgruppen können bereits seit 2010 die Spitzenplätze einnehmen, ohne dass sich ihre Platzierung auf dem Podest geändert hätte.
Auf Rang vier der größten deutschen Versicherer platziert sich die Ergo Gruppe, die aber ebenfalls Marktanteile verlor: von 6,54 Prozent auf 6,41 Prozent. Die R+V ist fünftgrößter Versicherer mit 5,70 Prozent, verlor aber ebenfalls leicht um 0,12 Prozentpunkte. Hinzugewinnen konnte jedoch die Debeka auf dem sechsten Rang - ihr Marktanteil stieg von 4,99 auf 5,16 Prozent.
Die Studienmacher verweisen jedoch darauf, dass die Gewinne und Verluste von Marktanteilen nur bedingt aussagekräftig sind. Das Bild wird durch Unternehmens-Zukäufe und Verkäufe (auch Teilerwerb) verzerrt. Auch würden die Änderungen mit dem Spartenmix der Versicherer korrelieren - zum Beispiel, wenn sich aktuell große Versicherer von alten Lebensversicherungs-Verträgen trennen wollen. Wenn ein Versicherer schrumpft, kann das auch Folge einer bewussten unternehmerischen Entscheidung sein.
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Die Daten zeigen zugleich eine große Marktmacht der größten deutschen Assekuranzen. Etwas mehr als ein Drittel des Marktanteils (36,16 Prozent) entfällt allein auf die drei größten deutschen Versicherungsgruppen. Die Top Ten teilen sogar zwei Drittel des Marktes unter sich auf. Zu den zehn größten Versicherern zählen noch die Axa auf Rang Sieben (5,00 Prozent Marktanteil), die Talanx (4,45), HUK Coburg (3,68 Prozent) und Zurich (2,75 Prozent). Im Vergleich zu anderen europäischen Versicherungs-Märkten seien die Konzentrationsgrade jedoch „keineswegs auffallend hoch“, zitiert das Versicherungsjournal aus der Kivi-Studie.