Die Allianz begründete den Wegfall der Provision gegenüber ihren Vertretern damit, dass sie Vertriebskosten senken will, um mehr Geld für notwendige Digitalisierungs-Projekte zu haben. Nun also ist sie bereit, alternativ die vergleichsweise teuren Courtagen für Vergleichsportale zu zahlen? Bei den rund 8.000 Vertretern dürfte das erneut für Missmut sorgen. Die Kfz-Versicherung gilt als wichtiger Türöffner, um Kundinnen und Kunden auch auf andere Verträge ansprechen zu können. Allerdings sind die Autopolicen schon heute auf der Webseite der Allianz online abschließbar.

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Kampf um Marktführerschaft

Warum nun der Sinneswandel erfolgt, wollten die Münchener gegenüber „Euro am Sonntag“ nicht kommentieren. Fest steht: es tobt ein erbitterter Kampf um die Marktführerschaft in der Kfz-Sparte. Aktuell hat die Allianz mit knapp 8,3 Millionen Policen zum Jahresende 2017 das Nachsehen gegenüber der HUK, die 11,6 Millionen Fahrzeuge versichert. Mehrfach hat die Allianz deutlich gemacht, dass sie sich mit der Rolle als Nummer zwei auf dem Markt nicht zufrieden geben will.

Deshalb hat die Allianz zur letztjährigen Wechselsaison die eigenen Tarife komplett runderneuert. Sie wurden deutlich vereinfacht und bieten zusätzliche Bausteine, die optional hinzu- oder abgewählt werden können. Mit dem Baustein „WerterhaltGarantie“ lässt sich zum Beispiel die Neupreisentschädigung bei frisch gekauften Fahrzeugen auf 60 Monate ausdehnen (der Versicherungsbote berichtete).

Mit den neuen Tarifen kann die Allianz erste Erfolge vorzeigen. Im vergangenen Jahr habe man insgesamt 150.000 Fahrzeuge hinzugewinnen können, teilte der Versicherer am Freitag per Pressetext mit. Rund 30 Prozent der neuen Kfz-Kunden seien Neukunden bei der Allianz. Nun soll das Angebot auf gewerbliche Kleinflotten ausgedehnt werden (der Versicherungsbote berichtete). Ob das allerdings reicht, um der HUK den Thron streitig zu machen, darf bezweifelt werden. Bereits zum Jahresanfang vermeldeten die Coburger ein Plus von 400.000 Fahrzeugen, ohne dass die Wechselsaison komplett ausgewertet wurde. Vielleicht auch deshalb nun der Vertrieb über Verivox: Man darf annehmen, dass der Versicherer sich deutlich mehr Wachstum in der Auto-Sparte erhofft.

Immerhin: Die Kooperation mit Verivox ist vorerst befristet und läuft nur bis zum 30. November, so berichtet "Euro am Sonntag". Das Magazin zitiert einen Sprecher der Allianz: "Damit wollen wir mehr über die Bedürfnisse unserer Zielgruppe erfahren". Es darf aber vermutet werden, dass bei einem erfolgreichen Testlauf die Partnerschaft dauerhaft festgeschrieben wird. Auch ein Sprecher von Verivox habe demnach bestätigt, dass das Portal an einer langfristigen Kooperation interessiert sei.

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Verivox soll vorerst das einzige Vergleichsportal sein, bei dem die Allianz die hauseigenen Tarife ins Schaufenster stellt. Soll heißen: Der Marktführer Check24 bleibt vorerst außen vor.

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