"Verlässlichkeit und Planbarkeit...sind nicht gegeben"
Schwerer als die Vorteile von Allianz Fourmore wiegen aber auch Sicht der „Stiftung Warentest“ die Mängel des Vertrages. Die Kritikpunkte unterscheiden sich hierbei kaum von jenen, die auch schon Axel Kleinlein für das „Manager Magazin“ formuliert hat.
- Allianz Fourmore - Stiftung Warentest zeigt mit dem Daumen nach unten
- "Verlässlichkeit und Planbarkeit...sind nicht gegeben"
Nachteil Numero eins: die Rentenversicherung sei einfach zu teuer. "Die Kosten betragen 4 Prozent von jedem eingezahlten Beitrag plus jährlich 0,8 Prozent des gesamten Guthabens, plus „aktuell“ 0,18 Prozent fürs Anlagemanagement“, kritisiert test.de. „Wegen dieser hohen Kosten bleibt weniger Sparbeitrag übrig. Das drückt die bei Vertragsschluss garantierte Rente oder Kapitalzahlung“.
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Als zweiten Nachteil hat die „Stiftung Warentest“ die vermeintliche Intransparenz der Beitragsgarantie ausgemacht: die Allianz sichere nur den Erhalt der eingezahlten Beiträge bis zum 67. Lebensjahr zu. „Soll die Auszahlung früher oder später beginnen, ist die Beitragsgarantie unklar.“ Das Fazit: „Verlässlichkeit und Planbarkeit sind wesentlich für die Altersvorsorge. Beides fehlt hier.“ Auch weil mit dem Vertrag nicht geriestert werden könne, entgehe dem Sparer Geld.
Allianz weist Vorwurf hoher Kosten zurück
Die Allianz Leben hatte sich gegenüber dem Versicherungsboten bereits zu den genannten Kritikpunkten positioniert, nachdem Kleinlein Fourmore verrissen hatte. So stünden den Kosten „umfassende Features und Services gegenüber, unter anderem ein umfassendes Support-Angebot über Email und Telefonie sowie ein transparentes Onlineportal mit umfangreichen Interaktionsmöglichkeiten“, hatte Pressesprecher Franz Billinger geantwortet. Die Kunden würden darüber hinaus von „Allianz-Anlageexperten mit umfassender Erfahrung“ profitieren, die weltweit aufgestellt seien, und könnten sich persönlich betreuen lassen - Features, die nach Ansicht des Versicherers eben Geld kosten.
Auch dass Kosten und Garantien intransparent seien, bestreitet der Versicherer - man weise diese über die Effektivkosten transparent aus. Die Flexibilität des Vertrages bei der Ein- und Auszahlung erfordere zudem eine "gewisse Flexibilität" bei der Überschussbeteiligung. Hier hatte allerdings schon Axel Kleinlein zu bedenken gegeben, dass die Effektivkosten-Quote für Laien kaum Rückschlüsse erlaube, wie hoch die Kosten tatsächlich seien und wie sie sich zusammensetzen. Die Stellungnahme der Allianz ist hier nachzulesen.
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Nach der Kritik der "Stiftung Warentest" meldet sich Billinger wieder zu Wort - über sein persönliches LinkedIn-Profil. „So kommentiert heute Finanztest die hohe Flexibilität bei Fourmore von Allianz Leben“, schreibt er und zitiert den Auszug, wonach die Police nicht für die Altersvorsorge geeignet sei. „Kein Lösungsansatz, kein Wort darüber, wie man alternativ jüngere Menschen erreicht, die bislang nicht für die Zukunft vorsorgen. Wir versuchen es mit einfachen Prozessen, voll digital und transparent, damit junge Leute einfach mal mit der Vorsorge starten.“ Er wünsche sich von der Finanztest-Redaktion, dass sie auch mal über den Tellerrand hinausdenke.
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