Wer in der Versicherungsbranche seine Ausbildung macht, verdiente 2018 mit 1.035 Euro fast 14 Prozent mehr als im Schnitt aller Branchen. Das geht aus nun veröffentlichten Zahlen des Bundesinstitutes für Berufsbildung (BIBB) hervor. Stichtag der Erhebung war der 1. Oktober 2018.

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Geringer als im Schnitt aber fiel der Anstieg der durchschnittlichen Vergütung gegenüber dem Vorjahr aus. Während sich das Ausbildungssalär für alle Branchen um durchschnittlich 3,7 Prozent erhöhte, betrug das Plus für die Versicherungsbranche nur 0.68 Prozent. Denn 2017 verdienten Azubis der Versicherungsbranche durchschnittlich noch 1028 Euro (der Versicherungsbote berichtete).

Im dritten Ausbildungsjahr "hohes Vergütungsniveau"

Aufgeschlüsselt nach Ausbildungsjahren, ergibt sich die durchschnittliche Vergütung von 1035 Euro für die Kauffrau oder den Kaufmann für Versicherungen und Finanzen (alle Fachrichtungen) aus folgenden Werten: Im ersten Ausbildungsjahr sind durchschnittlich 968 Euro im Monat drin, im zweiten durchschnittlich 1.034 Euro. Im dritten und damit letzten Ausbildungsjahr bringen es Azubis der Versicherungsbranche sogar auf 1.103 Euro im Monat. Aus diesem Grund zählen die Azubis auch zu jenen 22 Prozent der Auszubildenden mit "hohem Vergütungsniveau", die einen monatlichen Betrag von 1.050 Euro übertreffen können.

Dass Azubis der Branche dabei keineswegs die besten Werte erreichen, zeigt die Tabelle des Instituts. Verdienten doch zum Beispiel Zimmerer, Stuckateure, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Rohrleitungsbauer, Straßenbauer oder Maurer mit einer durchschnittlichen Vergütung von insgesamt 1.175 Euro mehr, sobald man den monatlichen Durchschnittswert über alle Ausbildungsjahre hinweg betrachtet… so sie denn ihre Ausbildung in Westdeutschland absolvierten. Dieser Befund relativiert sich jedoch durch ein starkes West-Ost-Gefälle für einige Branchen: für Maurer oder Straßenbauer in Ostdeutschland beträgt die durchschnittliche Vergütung nur 975 Euro statt 1.175 Euro wie in West.

West-Ost- Gefälle: Nicht in der Versicherungs-Branche

Als positiver Befund für die Versicherungsbranche hingegen ist zu konstatieren: Die durchschnittliche Vergütung sowohl für die einzelnen Ausbildungsjahre als auch für den Gesamtbetrag ist für die „alten“ und die „neuen“ Bundesländer gleich. So wirkt sich ein West-Ost-Gefälle nicht für die Versicherungsbranche aus, das an der durchschnittlichen monatlichen Ausbildungsvergütung über alle Branchen hinweg sichtbar wird.

In Westdeutschland lagen die tariflichen Vergütungen für alle Branchen 2018 bei durchschnittlich 913 Euro monatlich, hingegen lagen sie in Ostdeutschland bei durchschnittlich nur 859 Euro. Die rund sechs Prozent Unterschied zwischen West und Ost über alle Branchen gelten also für die Versicherungsbranche nicht, wenn man die Durchschnittswerte für das Ausbildungs-Salär zugrunde legt.

Hintergrund:

Daten zur tariflichen Ausbildungsvergütung werden vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) jährlich erhoben mit Stand vom 1. Oktober des Jahres. Berücksichtigt werden 181 Berufe für Westdeutschland und 153 Berufe für Ostdeutschland. Insgesamt fließen Ausbildungsvergütungen in rund 450 Tarifbereichen Deutschlands in die Auswertung ein.

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Die Daten orientieren sich an den tariflichen Vereinbarungen der Branchen für tarifgebundene Betriebe. Das Institut weist aber auch darauf hin, dass nicht tarifgebundene Betriebe die tariflichen Sätze um bis zu 20 Prozent unterschreiten können. Weitere Daten und Informationen sind auf den Seiten des Instituts abrufbar.