Deutsche sind mit ihrer Geldanlage zunehmend unzufrieden
Eine aktuelle Umfrage des Bankenverbands zeigt: Die Zufriedenheit deutscher Anleger mit der Wertentwicklung ihrer Geldanlage nimmt ab. Während vor zwei Jahren noch fast die Hälfte der befragten Anleger angab, mit der Wertentwicklung zufrieden zu sein, stimmen dieser Aussage nun nur noch 38 Prozent der Anleger zu. Auch nahm in den letzten Jahren die Zahl derer zu, die gar kein Geld anlegten. Dennoch: Von ihrem Sicherheitsbedürfnis in Sachen Geldanlage wollen die Deutschen dennoch nicht lassen, wie die Umfrage ebenfalls zeigt.
Der Niedrig-Zins drückt auf die Zufriedenheit der Anleger. Denn während vor zwei Jahren noch 47 Prozent angaben, mit der Wertentwicklung Ihrer Geldanlagen für das zurückliegende Jahr zufrieden zu sein, stimmten in einer aktuellen Umfrage des Bankenverbands nur noch 38 Prozent dieser Aussage zu. Glaubt man der Umfrage, wuchs in den letzten Jahren zugleich die Zahl derer an, die lieber ihr Geld ausgaben anstatt es zu mehren versuchten. Denn in den Jahren 2012 bis 2014 legten noch weniger als die Hälfte der Befragten gar kein Geld an. Die Gruppe der Nicht-Anleger aber ist mittlerweile auf über 50 Prozent (und damit auf über die Hälfte) angewachsen.
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Höheres Risiko für die Möglichkeit auf höhere Renditen wird abgelehnt
Und doch: Obwohl deutsche Sparer aufgrund der niedrigen Zinsen mittlerweile negative Renditen erzielen – laut „Allianz Global Wealth Report 2018“ diene inzwischen jeder dritte Euro, der von deutschen Sparern dem Geldvermögen zugeführt wird, allein dem Ausgleich der Kaufkraftverluste für auf Spar- und Girokonten liegende Gelder – scheuen die Deutschen wie eh und je als Anleger das Risiko. Können sich doch 28 Prozent der Befragten „eher nicht“ vorstellen, für eine höhere Rendite ein höheres Risiko einzugehen. Noch höher ist die Zahl derer, die sich ein höheres Risiko "gar nicht" vorstellen können: 58 Prozent lehnen mehr Risiko für eine höhere Rendite völlig ab. Ein traditionell niedriges Anlagerisiko bleibt somit für immerhin 86 Prozent der Befragten das „Non-Plus-Ultra“ bei der Wahl ihrer Anlagestrategie.
2018 noch immer auf Platz eins der Anlageprodukte: Sparkonto und Sparplan
Das hohe Sicherheitsbedürfnis zeigt sich auch bei den bevorzugten Anlageprodukten in 2018. So sollten jene, die nach eigener Aussage Geld angelegt hatten (498 Personen aus der Gesamtgruppe von 1.018 Personen), auch ihre bevorzugten Anlageprodukte des zurückliegenden Jahres nennen. Mehrfachnennungen waren möglich.
Das Ergebnis: Mit 39 Prozent der Anleger wählten immer noch die meisten das Sparkonto oder den Sparplan. 34 Prozent derjenigen, die Geld anlegten, wählten zudem Fondsanteile, 26 Prozent Immobilien. In Aktien investierten 26 Prozent ihr Geld, in Tagesgeld 24 Prozent der Befragten. 20 Prozent konnten sich zudem fürs Festgeld erwärmen, 14 Prozent für Anlagen in Gold. Fest verzinsliche Wertpapiere favorisierten bei möglicher Mehrfachnennung 9 Prozent der Befragten aus dieser Gruppe, andere Edelmetalle als Gold nur 6 Prozent.
Schlusslicht und damit am wenigsten bevorzugtes Anlageprodukt der Umfrage-Teilnehmer ist die noch immer mit hohen Anlagerisiken belastete Kryptowährung … nur 3 Prozent nannten Bitcoin und Co. als bevorzugte Anlage.
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Hintergrund: Die Umfrage "Geldanlage 2018/ 2019"
Für die vom Bankenverband in Auftrag gegebene Umfrage „Geldanlage 2018/ 2019“ befragte das Marktforschungsunternehmen Kantar TNS zwischen dem 11. und dem 12. Dezember insgesamt 1.018 repräsentativ ausgewählte Teilnehmende per Telefon. Die Ergebnisse wurden mit Ergebnissen von Vorjahres-Studien verglichen, diese älteren Umfragen wurden jedoch durch den Marktforscher GfK durchgeführt. Ergebnisse der aktuellen Studie sowie vergleichende Betrachtungen mit vorherigen Studien sind auf der Seite des Verbands abrufbar.