Die Verwaltung dieser Zertifikate schreit förmlich nach einer Blockchain, denn hier sind sie nicht manipulierbar. Jeder Makler hat sein Wallet, in dem diese Zertifikate als elektronische Datensätze gespeichert werden. Und hier erwischt uns das nächste Problem. Zuviel Sicherheit macht das System langfristig unbenutzbar!

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Das Wallet ist ein fundamentaler Bestandteil jeder Blockchain. Es dient dazu, bestimmte Werte zu speichern und richtig zuzuordnen. Bei der bekannten Blockchain Bitcoin liegt dort zum Beispiel die Information, wieviel Bitcoins, also digitales Geld, der Teilnehmer besitzt.

Mit dem Wallet verhält es sich, wie im echten Leben mit der Geldbörse. Ist diese weg, hat man Pech. Das bedeutet, verliert der Makler sein Wallet, sind seine Bildungspunkte futsch. Das mag vielleicht nicht jedem passieren, aber, wenn es passiert, wird es zur Ablehnung des Systems führen. Denn wichtige Dinge verwahrt man ja auch im echten Leben nicht in seiner Geldbörse. Alles was darin ist, sollte ersetzbar sein, damit man bei Verlust nicht ruiniert ist. Warum sollte am also Dinge, die man langfristig besitzen will, in der Blockchain speichern? Das macht keinen Sinn. Für die Bildungsnachweise gilt übrigens eine Dokumentationspflicht von 5 Jahren.

Hallo Axa, das ist nicht Euer Ernst, oder?

Im Wettlauf um die erste Blockchain-Lösung in der Versicherungswirtschaft ist der Axa ein vermeintlicher Erfolg gelungen. Mittels Blockchain kann man sich jetzt gegen Flugausfälle absichern. Das geht übrigens vollautomatisch, weil ja die Fluggesellschaft nur melden muss, dass der Flug ausgefallen ist.

Das versicherte Risiko ist also leicht festzustellen, es muss nichts weiter geprüft werden. Stellt sich eine simple Frage: Warum hat man das nicht mit einer konventionellen Datenbank und einer konventionellen Webservice-Schnittstelle gelöst? Warum hat man mit Kanonen auf Spatzen geschossen? Geschwindigkeit ist das Argument. Man wirbt besonders damit, dass es über die Blockchain schneller geht. Aber stimmt das? In Zeiten von Paypal kann man auch jetzt schon Geld sehr schnell an den Kunden zahlen, schneller kann es die Blockchain sicher nicht.

Die einzige Erklärung, die mir dazu einfällt: Man wollte unbedingt eine Lösung auf Basis einer Blockchain. Ob es Sinn hat, stand überhaupt nicht zur Debatte. So geht man dem Hype auf den Leim. Anstatt sich zu fragen, warum die eigene IT-Abteilung mit ihrem über Jahrzehnte aufgebauten Fachwissen den Konzern nicht schnell genug in die digitale Welt führt, investiert man lieber in Start-Ups, die mit Jugend und Visionen glänzen, auf fachliche Erfahrung aber leider scheinbar gänzlich verzichten müssen.

Ausblick

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Wir werden uns natürlich weiter mit dem Thema Blockchain beschäftigen müssen, denn auch wir sind verunsichert. Und, wer weiß, vielleicht haben wir bei unserer Kritik etwas übersehen. Vielleicht kommt morgen schon die Innovation, die die beschriebenen Probleme löst. Eine wichtige Erkenntnis aber bleibt: Neue Technologien zu nutzen, nur weil sie hip sind und gehypt werden, ist kompletter Unsinn.

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