Debeka-Chef möchte Riester-Rente vereinfachen
Debeka-Vorstandschef Thomas Brahm möchte die Riester-Rente attraktiver machen. Denn diese sei schon jetzt nicht so schlecht, wie sie immer wieder gemacht werde. Doch es ginge eben auch noch besser. Und Brahm hat konkrete Vorstellungen, wie die geförderte Altersvorsorge verbessert werden könnte.
Ende September 2018 zählte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) in Summe 16,568 Millionen Riester-Renten-Verträge in Deutschland. Erneut war die Zahl der Riester-Renten gesunken. Einen großen Anteil an der negativen Entwicklungen haben Bankspar-Verträge und Policen über Versicherer.
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Wie viele Policen tatsächlich die volle Förderung erhielten, zeigen Daten des Bundesfinanzministeriums: Nur jeder dritte Riester-Renten-Vertrag (35,5 Prozent) wird voll gefördert. Im Jahr 2015 erhielten 11,1 Millionen Sparer eine staatliche Zulage für ihre private Altersvorsorge. Insgesamt wurde im Jahr 2015 ein Fördervolumen von 3,83 Milliarden Euro für die Riester-Rente aufgewendet. Zahlen für die Jahre 2016 und 2017 liegen zwar ebenfalls bereits vor. Da aber die Zulagen zwei Jahre rückwirkend beantragt werden können, sind hier noch große Änderungen möglich. Dass die mögliche Förderung der Verträge nur unzureichend ausgeschöpft wird, zeigt eins der Probleme von Riester auf.
Debeka-Chef fordert Vereinfachung der Förderung
Für den Versicherer Debeka ist das Geschäft mit Riester-Policen durchaus wichtig. Aktuell liege der Bestand an Riester-Verträgen bei 816.000 Verträgen und damit stabil auf dem Level des Vorjahres. Besonders bei den kapitalmarktnahen Policen habe das Koblenzer Unternehmen im Jahr 2018 zulegen können. Hier habe der Versicherer ein Plus von 31 Prozent eingefahren.
"Ich möchte an dieser Stelle eine Lanze für die Riester-Rente brechen. Sie ist sicher nicht so schlecht, wie sie in der Öffentlichkeit und in den Medien immer wieder gemacht wird.", sagte Brahm im Rahmen der Vorstellung der Geschäftszahlen. Doch beim geförderten Produkt sieht der Vorstandschef durchaus auch Probleme, die es gelte anzupacken: "Ich halte es aber für notwendig, sowohl die Förderung zu vereinfachen, als auch die Komplexität der Produkte zu reduzieren.", forderte der Debeka-Boss.
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Besonders das Zulagensystem hält Brahm für zu kompliziert. Dieses würde er durch eine Variante ersetzen, bei der die Zulage immer einen bestimmten Prozentsatz der Eigenbeiträge ausmache. Ebenfalls korrigieren würde der gelernte Versicherungskaufmann die Förderhöchstgrenze. Diese sollte möglichst von 2.100 auf rund 3.200 Euro aufgestockt werden. Immerhin wären dies vier Prozent der Beitragsbemessungsgrenze. Dadurch könnte die Attraktivität der Riester-Rente deutlich gesteigert werden.
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