Debeka, Provinzial Hannover und Signal Iduna laut Map-Report beste Krankenversicherer
Eine stolze Zahl: Der Map-Report mit der Nummer 907 ist gerade erschienen und damit zugleich der 19. Map-Report zur privaten Krankenversicherung. Der Versicherungsbote stellt vor, welche Anbieter in der aktuellen Ausgabe des Traditions-Ratings besonders überzeugen konnten.
Der Rating-Pionier ... nun bei Franke und Bornberg
Zum Jahresbeginn 2019 erwarb die Franke und Bornberg Research GmbH vom VersicherungsJournal Verlag den Geschäftsbereich Map-Report. Damit holten sich die Rating-Experten eines der etabliertesten Ratings der Versicherungsbranche ins Haus: Seit 29 Jahren schon liefert der Map-Report Daten zu Sparten und Anbietern. Seit immerhin 19 Jahren leistet der Report zudem einen Anbietervergleich von Krankenvollversicherungen.
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Entwickelt wurde dieser "Pionier der Kennzahlenratings", wie die neuen Herausgeber zu Recht pointieren, vom Journalisten und Volkswirtschaftler Manfred Poweleit (daher das Kürzel „Map“): Poweleit verantwortete von 1990 bis zu seinem überraschenden Tod im Jahre 2014 die wichtigen Reporte zur Versicherungsbranche. Nun ist der Map-Report 907 und damit der 19. Report zur privaten Krankenversicherung erschienen – das erste Mal in Verantwortung von Franke und Bornberg, nachdem von 2014 bis 2018 der VersicherungsJournal Verlag den Branchendienst beheimatet hatte. Der Versicherungsbote stellt Ergebnisse des aktuellen Reports vor.
Nur 14 Gesellschaften liefern freiwillig Daten
Ziel des aktuellen Map-Reports: Anhand konkreter Daten und Fakten sollen Anbieter von privaten Krankenvollversicherungen getestet werden, um Berater und Verbraucher durch den Dschungel des privaten Krankenversicherungsmarktes zu führen. Hierfür wurden Bilanzdaten und Servicekennzahlen für die Jahre 2013 bis 2017 ausgewertet, ebenso flossen Daten zur Entwicklungen der Bestandsbeiträge für den Zeitraum von 2000 bis 2019 in die Prüfung der Anbieter ein.
Jedoch waren – dieser Einwand muss vorweg genommen werden – nur 14 Gesellschaften überhaupt bereit, alle für das Rating erforderlichen Daten zu liefern. Dass zumindest einige Gesellschaften auch aus Angst vor schlechten Prüfungsergebnissen ihre Daten zurückhielten, wird durch die Macher des Reports vermutet. So äußert Reinhardt Klages, Chefredakteur des Map-Reports: „Jeder Versicherer kann bereits vor der Datenlieferung einschätzen, ob seine Leistungen für eine gute Bewertung reichen würden. Da sinkt schon mal die Motivation zur Teilnahme.“
Wie aber verfahren, wenn Anbieter Daten zurückhalten? Gemessen an verdienten Beiträgen in der privaten Krankenversicherung (PKV) machen die zur Transparenz bereiten Gesellschaften einen Marktanteil von knapp 48 Prozent des Marktes aus: immerhin knapp die Hälfte des Marktes. Aber der Report gibt nicht klein bei und versucht, auch die Daten-Maurer zu berücksichtigen: Für 16 weitere Gesellschaften, die keine Antworten beisteuern wollten, wertete der Map-Report öffentlich zugängliche Bilanzkennzahlen aus. Insgesamt wurden für die Bewertung folgende Kernbereiche vorgegeben:
- Bilanz (mit Bewertungsinhalten wie Bewertungsreservequote, versicherungstechnische Ergebnisquote, Solvabilität etc. – erreichbar sind durch die Versicherer maximal 30 Punkte in diesem Bereich)
- Service (mit Bewertungsinhalten wie Transparenz, Prozessquote, Beschwerdequote BaFin, Stornoquoten etc. – erreichbar sind durch die Versicherer maximal 30 Punkte in diesem Bereich)
- Vertrag (die Bewertung für den Bereich Vertrag setzt sich aus zwei untergeordneten Inhaltsbereichen zusammen – maximal 30 Punkte sind erreichbar für Inhalte wie Beitragsentwicklung Vollversicherung, Beitragsentwicklung Restkostenversicherung etc.; außerdem sind weitere 10 Punkte erreichbar einzig für den gesonderten Inhalt „Flexibilität“).
Die „Top-7“ des Report-Ratings:
In der Summe ergeben alle Bereiche maximal 100 Punkte als Messlatte für das best-mögliche und damit perfekte Abschneiden eines Krankenversicherers. Freilich war kein Versicherer derart perfekt, dass er tatsächlich dieses bestmögliche Ergebnis realisieren konnte. Dennoch erlaubt die Methodik des Reports sehr genaue Punktwerte und damit eine genaue Rangliste, um die besten Versicherer im Rating herauszustellen.
Der Branchen-Größte als Branchenprimus
Die Top-Position und damit das Siegertreppchen des Ratings erreichte – mit immerhin 83,85 Punkten – Deutschlands größter privater Krankenversicherer, die Debeka. Die Debeka war auch das einzige Unternehmen, das die „magische Grenze“ von 80 Punkten knackte, pointieren die Macher der Studie. Das gute Abschneiden verdankt sich dabei insbesondere den Bereichen Service und Vertrag: 26,65 von maximal 30 Punkten sowie 35,20 von maximal 40 Punkten sichern der Debeka die Spitzenposition in diesen zwei Teilbereichen und sichern ihr letztendlich das Siegertreppchen in der Gesamtbewertung.
Überzeugen und damit auf dem zweiten Platz landen konnte aber auch die Provinzial Hannover mit insgesamt 78,85 von hundert möglichen Punkten. Für die Provinzial Hannover stellen die Studienmacher explizit heraus: Mit 31 von maximal 36 Punkten im Bereich Vertrag (reduzierte Maximalpunktzahl, da junger Versicherer) erzielte der Versicherer seine hervorragende Bewertung vor allem auch durch stabile Beiträge. Vervollständigt wird das Siegertreppchen durch die Signal Iduna auf dem dritten Platz – der Versicherer erreichte 77,60 von 100 möglichen Punkten. Vergeben wurde für alle drei Versicherer die Note „mmm“, die für ein „hervorragendes“ Ergebnis steht.
Die Top-7 ist "hervorragend"
Aber auch weitere Versicherer überzeugten mit einer „hervorragenden“ Bewertung. Explizit durch den Report herausgestellt werden: Die R+V mit 74,01 Punkten und Rang vier der Wertung, die Allianz mit 73,45 Punkten und Rang fünf der Wertung sowie die LVM mit 73,05 Punkten und Rang sechs der Wertung. Hinzu kommt die Alte Oldenburger, die es mit 71,25 Punkten und ebenfalls "hervorragender" Bewertung auf Rang sieben der Rating-Tabelle schafft.
Wichtig jedoch für alle „Top-7“-Versicherer des Ratings ist ein Hinweis, den die Macher des Map-Reports bei Vorstellung ihrer Ergebnisse herausstellen: Nicht jedes „hervorragend“ bewertete Unternehmen würde automatisch für jeden Kunden die beste Lösung bieten. Stattdessen ist „Maßarbeit und akribische Beratung“ zum Finden des jeweils best-geeigneten Tarifs für einen Versicherungsnehmer vonnöten. Bei Auswahl eines Tarifs also ersetzt ein Rating wie der "Map-Report" nicht die Analyse des Einzelfalls sowie die auf den Einzelnen zugeschnittene Beratung.
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Map-Report 907/ 19. Map-Report PKV: Der Hintergrund
Erstmals wurde der Report durch das Ratinghaus Franke und Bornberg verantwortet. Ausgewählte Ergebnisse des Map-Reports werden online durch die Rating-Experten vorgestellt. Auf der Seite des Anbieters folgt zudem der Hinweis: Der komplette Report kann im PDF-Format bestellt werden. Kosten, die aufgrund von Formulierungen der Internetseite zu erwarten sind, werden jedoch nicht genauer durch die Agentur benannt. Genannt werden stattdessen Kontaktdaten, an die sich Interessenten für weitere Informationen wenden können.