Generali will wachsen und AachenMünchener umtaufen
Der Generali Deutschland hat im vergangenen Jahr einen operativen Gewinn von 821 Millionen Euro eingefahren. Dies sei vor allem auf den erfolgreichen Umbau des Konzerns in den vergangenen drei Jahren zurückzuführen. In den kommenden Jahren Jahren möchte der Versicherer seine Marktanteile erhöhen. Zudem werde die Leben-Sparte künftig nicht mehr unter der Marke AachenMünchener laufen.
- Generali will wachsen und AachenMünchener umtaufen
- Generali will schnell wachsen
Die Generali Deutschland hat die Geschäftszahlen für das Jahr 2018 veröffentlicht. Die Beiträge im Bereich Leben und Kranken habe der Versicherer im vergangenen Jahr um 4,5 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro steigern können. Insbesondere bei biometrischen Risiken (+5,8 Prozent) und in der fondsgebundenen Lebensversicherung (+5,6 Prozent) habe der Versicherer zulegen können. Dagegen seien die laufenden Prämieneinnahmen von reinen Sparprodukten um 5,8 Prozent zurückgegangen. In der Schaden- und Unfallversicherung legten die Beitragseinnahmen um 1,3 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro zu.
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Generali-Ergebnisse in der Übersicht:
- Operatives Ergebnis legt um 9,4 Prozent auf 821 Millionen Euro zu
- Beitragseinnahmen Leben/Kranken klettern um 4,5 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro
- Die Beiträge in der Schaden- und Unfallversicherung stiegen um 1,3 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro
- Die Schaden-Kosten-Quote steigt von 92,6 Prozent auf 92,7 Prozent
Das operative Ergebnis erreichte 821 Millionen Euro und damit 9,4 Prozent mehr als 2017. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor. "2018 war für die Generali in Deutschland ein wichtiges Jahr, das wir nicht nur mit exzellenten Geschäftsergebnissen abschließen konnten.", freute sich Giovanni Liverani, Vorstandschef der Generali Deutschland AG. Einen wichtigen Beitrag dazu habe die Neuausrichtung des Unternehmens geliefert. Dadurch seien die laufenden operativen Kosten auf 1.148 Millionen Euro reduziert worden. Das sind rund 270 Millionen Euro oder knapp 20 Prozent weniger als zum Start des Umbauprogramms im Jahr 2015.
Auch der mehrheitliche Verkauf des hauseigenen Lebensversicherers an den Run-off-Versicherer Viridium habe sich ausgezahlt. Das Geschäft wurde mit Wirkung zum 30. April angeschlossen. Der Abwicklungs-Spezialist hat 89,9 Prozent der Anteile übernommen. Die Generali Deutschland soll weiterhin mit 10,1 Prozent beteiligt bleiben und ein Mitglied im Aufsichtsrat stellen. Durch den Verkauf konnten unter anderem Zinsrisiken deutlich reduziert und die Solvabilität verbessert werden. Überdies wird natürlich weiteres Kapital für andere Bereiche freigesetzt.
Im Rahmen des Deals wird auch der Name Generali Leben verschwinden. Viridium werde die neue Marke im Herbst 2019 platzieren. Zu diesem Zeitpunkt wird auch die Marke AachenMünchener Geschichte sein. Die Traditionsmarke fällt dem Umbau zum Opfer und solle Mitte 2019 einem "Rebranding" unterzogen werden. Dann solle der Bereich Leben unter der Flagge Generali Deutschland Lebensversicherung fahren. Das berichtet das Branchenportal "Versicherungsmonitor"
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Der Hintergrund: Die Generali-Gruppe krempelt seit 2016 ihr Geschäft radikal um. Während die Ausschließlichkeitsvertreter wie etwa die Vermögensberater damit nur noch Produkte der Marke "Generali" anbieten können, dürfen Versicherungsmakler nur noch Produkte der Marke "Dialog" verkaufen. Online werden weiterhin Produkte von Cosmosdirekt angeboten.
Generali will schnell wachsen
Nach dem Umbau, ist mittlerweile Mitten in der Neuausrichtung. Denn seit November 2018 gibt es ein neues Zielprogramm. Dieses trägt den Namen “Generali 2021“. Die Pläne sind ambitioniert. Denn der Konzern soll vor allem eines: wachsen, und zwar schnell. Der Reingewinn soll bis 2021 auf 10,5 Milliarden Euro gesteigert werden. Um das zu erreichen, muss die Generali ein Wachstum von sechs bis acht Prozent pro Jahr erreichen. Ein deutliches Plus gegenüber der jetzigen Leistungsfähigkeit: aktuell legt der italienische Versicherungsriese um vier Prozent pro Jahr zu.
Wachsen will der Triester Konzern natürlich auch in Deutschland. Hier soll der Versicherer an Nummer 1 gehievt werden. Dies werde aber vorerst nicht im Markt sein. Denn Branchenprimus Allianz dürfte dafür im deutschen Markt noch zu stark sein. Dafür möchte die Generali in Deutschland in den Dimensionen profitables Wachstums, der Kapitalrendite, in Innovationen und Kundenorientierung an erster Stelle stehen.
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Ziel sei es auch Marktanteile in der Lebens- als auch der Sachversicherung nach oben zu schrauben. Die Neuausrichtung und der „One Company“-Ansatz sollen dabei helfen. Dadurch könnten beispielsweise die operativen Abläufe weiter verschlankt werden. Ein weiterer Baustein des forschen Plans sind neuartige Versicherungslösungen. In den vergangenen Jahren hatte die Generali ihrer Produktfamilie einige junge Mitglieder hinzugefügt. Dazu zählt unter anderem das Gesundheitsprodukt Vitality. Der Bereich Smart-Insurance habe nach eigenen Angaben die Marke von 240.000 Verträgen überschritten. Hier solle weiter Gas gegeben werden. Dazu sollen neue Produkte und Dienstleistungen platziert werden. Diese sollen insbesondere in den Bereichen der Prävention und der Assistance-Leistungen liegen.
Auch beim Onlinevertrieb des Direktversicherers soll Geld investiert werden. Hier solle das Angebot in den Segmenten Komposit, Kranken und Rechtsschutz weiter ausgebaut werden. Überdies möchte der Konzern im Bereich der fondsgebundenen Lebensversicherung und in der Risikolebensversicherung weiter zulegen.
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