Fonds Finanz will Softfair an Versicherer verkaufen
Der IT-Dienstleister Softfair soll an möglichst viele Versicherer verkauft werden. Dazu solle das Mutterunternehmen Finanzsoft zu einer Aktiengesellschaft umgewandelt werden.
Erst im April 2018 hatten die beiden Gesellschafter des Maklerpools Fonds Finanz, Norbert Porazik und Markus Kiener, die Softfair GmbH aus Hamburg erworben. Das Software-Haus gilt als einer der größten Anbieter von Verwaltungs- und Vergleichsprogramme für Versicherungsvermittler. Mit der Übernahme wollten sich die Fonds Finanz-Vorstände ein zweites Standbein neben dem Poolgeschäft aufbauen „Der Trend zur Digitalisierung im Versicherungsvertrieb wird sich in den kommenden Jahren ungebremst fortsetzen. Vor diesem Hintergrund konnten wir uns die Möglichkeit, softfair zu übernehmen, nicht entgehen lassen“, kommentierte Fonds Finanz-Chef Norbert Porazik damals.
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Nach nur zwei Jahren wollen sich Porazik und Kiener, als Gesellschafter der eigens für die Softfair-Übernahme gegründete Finanzsoft GmbH, wieder von der IT-Schmiede trennen. Denn aktuell würde geprüft, Finanzsoft "in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln, um dann bis zu 100 Prozent der Anteile kleinteilig an möglichst viele Versicherungsgesellschaften zu veräußern.", heißt es in einer Pressemitteilung. Für die angebundenen Fonds Finanz Vermittler solle sich auch indes nichts ändern. Sie sollen auch weiterhin die Vergleichsprogramme nutzen können.
Softfair soll im Idealfall allen Versicherern gehören
"Damit wäre softfair mit dem Tochterunternehmen ascore nicht mehr in der Hand nur eines Marktteilnehmers, sondern im Idealfall in der Hand aller Versicherungsgesellschaften.", hofft Porazik. Durch einen Einstieg beim IT-Dienstleister könnten sich Versicherer in die Gestaltung der Programme einbringen. Zudem könnten Kosten gesenkt werden. Überdies könnten die Anteilseigner sicherstellen, dass sie weiterhin in den Vergleichen gelistet blieben.
Aktuell würden erste Gespräche mit den Versicherungsgesellschaften stattfinden. "Alle bislang angesprochenen Gesellschaften stehen unserer Initiative äußerst positiv gegenüber.", erklärt Porazik. Damit es kein Missverhältnis zwischen den Marktteilnehmern gibt, sollen die Anteile kleinteilig veräußert werden. Kleinteilig hieße in diesem Fall, dass jedem Risikoträger nur ein Prozent-Anteile angeboten würden. Das schreibt das Fachportal "Procontra"
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Mit dem Verkauf reagiere der Münchener Maklerpool auf den Ausstieg des AWD-Nachfolgers Swiss Life Select. Der Großvertrieb hatte bisher die Software aus dem Hause Softfair genutzt, wird aber ab 2020 zum Wettbewerber Franke & Bornberg wechseln. Das berichtet die "Süddeutsche". Für die Finanzsoft-Gesellschafter könnte der Verkauf zum großen "Zahltag" werden. Denn: "Softfair dürfte mit 40 bis 50 Millionen Euro bewertet werden.", schreibt die "Süddeutsche"