Einschnitte bei Renten wohl alternativlos
Olaf Kesse, seit Januar 2019 Chef beider Kassen und als Aufräumer geholt, betrachtet die Einschnitte als alternativlos. "Für die meisten Zusatzversicherten wird der Dienstgeber einspringen“, sagt er der Süddeutschen. Nicht jedoch bei jenen Selbstständigen, die freiwillig Beiträge gezahlt haben. Sie werden teils drastische Kürzungen in Kauf nehmen müssen, da hier kein Dienstgeber für die Ausfälle einspringt.
- Caritas und Kölner Pensionskasse kürzen Anwartschaften und Betriebsrenten
- Einschnitte bei Renten wohl alternativlos
„Die Zustimmung zum Sanierungskonzept ist ein wichtiger Meilenstein für die Zukunft der Pensionskasse und für die Sicherheit der Versicherungsleistungen“, erklärt Keese nun im Pressetext. Die Maßnahmen seien in enger Abstimmung mit der BaFin erfolgt. Doch beide Kassen laufen aktuell im Abwicklungsmodus: neue Versicherte wollen sie nicht mehr aufnehmen. „Wir konzentrieren uns darauf, die Caritas und Kölner Pensionskasse wieder in ruhiges Fahrwasser zu führen und die fortlaufenden Leistungen für unsere Versicherten sicherzustellen“, so Keese.
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Caritas hat deutlich mehr Rente ausgezahlt als Beiträge eingenommen
Dass es sich bei beiden Anbietern um eher kleine Versorgungseinrichtungen handelt, zeigt ein Blick auf die nun verabschiedete Jahresbilanz für 2017. Und zugleich verdeutlichen die Zahlen, dass die Caritas deutlich mehr an Rente auszahlte, als sie an Beiträgen einnehmen konnte:
Im Berichtsjahr legte der Versichertenbestand der Caritas mit 25.000 Versicherten im Vergleich zum Vorjahr leicht zu (Vorjahr: 24.880). Die Beitragseinnahmen lagen mit 9,13 Millionen Euro ebenso leicht über dem Vorjahresergebnis (8,98 Millionen Euro). An Versicherungsleistungen wurden 32,08 Millionen Euro ausgezahlt (Vorjahr: 32,6 Millionen Euro). Die Kapitalanlagen gingen um 8,32 Prozent auf 475,15 Millionen Euro zurück (Vorjahr: 518,26 Millionen Euro). Das bedeutet einen Nettoverlust auf das angelegte Kapital von 17,82 Millionen Euro beziehungsweise einen negativen Nettozins von -3,71 Prozent.
Deutlich besser sieht die Jahresbilanz der Kölner Pensionskasse aus. Dabei profitiert sie davon, dass sie über ein deutlich besseres Verhältnis von Anwärtern und aktuellen Leistungsbeziehern verfügt als ihre Konzernschwester. Die Zahl der Versicherten legte mit 31.449 im Vergleich zum Vorjahr leicht zu (Vorjahr: 30.589). Die Beitragseinnahmen lagen mit 22,05 Millionen Euro unter dem Vorjahresergebnis (23,52 Millionen Euro). An Versicherungsleistungen wurden 7,16 Millionen Euro ausgezahlt (Vorjahr: 6,83 Millionen Euro). Die Kapitalanlagen erhöhten sich um 8,52 Prozent auf 344,75 Millionen Euro (Vorjahr: 317,69 Millionen Euro): dies entspricht einer Nettoverzinsung von +2,57 Prozent.
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Die Kölner sind nicht die einzigen Pensionskassen mit Problemen. 45 der aktuell 137 deutschen Pensionskassen stehen unter erweiterter Aufsicht der BaFin, so berichtete die Bundesregierung im Juli 2018 auf eine kleine Anfrage der Grünen. Und in insgesamt 27 Fällen haben Pensionskassen im vergangenen Jahrzehnt ihre Verrentungsfaktoren zu Ungunsten der Versicherten nach unten korrigiert - einige sogar mehrfach (der Versicherungsbote berichtete).
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