Taugen Oldtimer für die Altersvorsorge?
Versicherungsbote: Ungefähr jeder achte Fahrer sieht in seinem Auto auch eine Wertanlage. Dann sind möglicherweise andere Prioritäten wichtiger als der Fahrspaß. Worauf gilt es zu achten, wenn ich einen oder mehrere „Oldies“ tatsächlich kaufe, um den Wert zu steigern?
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- Taugen Oldtimer für die Altersvorsorge?
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Martin Heinze: Hier bewegen wir uns in einem speziellen Segment. Meist handelt es sich hier um sehr hochpreisige Autos, die in geringer Stückzahl hergestellt worden sind. Es handelt sich meist um leistungsstarke Sportwagen, die bereits zur Produktionszeit die Spitze des technisch machbaren dargestellt haben.
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Oldtimer als Altersvorsorge — das klingt erst einmal für viele befremdlich. Wie verlässlich sind denn alte Autos als „Geldanlage“, und ist das auch ein Modell für Laien?
Frank Wilke: Die Altersvorsorge hauptsächlich auf klassischen Fahrzeugen aufzubauen ist schon sehr ungewöhnlich, weil dies ein erhebliches Maß an eigenem Fachwissen, vertrauenswürdige Berater oder einen hohen Kapitaleinsatz erfordern würde. Wer heute zum Beispiel für 8 Millionen Euro einen Ferrari Rennwagen aus den 50er Jahren mit wasserdichter Historie kauft und sich den Wagen fünf Jahre wegstellt, der kann nichts falsch machen und wird beim Wiederverkauf wahrscheinlich mehrere hunderttausend Euro Gewinn einstreichen.
Wer aber sein Portfolio streut und für etwa 50.000 Euro mehrere, preiswerte Youngtimer kauft, der sollte nicht nur die Stellkosten einkalkulieren, sondern auch bedenken, dass Autos Maschinen sind, die regelmäßig bewegt und gewartet werden müssen, um Standschäden zu vermeiden. Als Ergänzung können einzelne Oldtimer also durchaus zur Altersvorsorge beitragen, als einziges Standbein hingegen sind sie eher risikoreich.
Wie stark muss man denn den Oldtimer-Markt beobachten, wenn man als Privatperson in Autos als Wertanlage investiert? Wie stabil sind die Preise — und gibt es plötzliche Preissprünge oder Preisverfall?
Martin Heinze: Oldtimer haben sich in den letzten 30 Jahren als extrem wertstabil erwiesen, in vielen Fällen haben sie ihren Wert sogar vervielfacht. Die durchschnittliche Wertsteigerung pro Jahr liegt ungefähr bei 5 Prozent, es gibt aber auch Exemplare, die deutlich mehr an Wert gewonnen haben. Charakteristisch für Oldtimer ist es, dass die Wertentwicklung nicht linear, sondern eher schubweise verläuft. Mal rückt das eine Modell mehr in den Mittelpunkt des Interesses, mal das andere, auch kleinere Schwankungen sind typisch. Marken- und modellübergreifende Preissprünge gibt es vor allem bei Finanzkrisen, wenn eine Flucht in die Sachwerte einsetzt. Einen generellen, dramatischen Preisverfall hat es noch nie gegeben, auch wenn sich der Gesamtmarkt in den letzten anderthalb Jahren beruhigt und auf hohem Niveau konsolidiert hat.
Gibt es auch größere institutionelle Investoren, die in Oldtimer investieren? Oder ist das eher Privatgeschäft?
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Frank Wilke: Seit Ende der 80er Jahre hat es, ausgehend von Großbritannien, immer wieder sogenannte Oldtimerfonds gegeben, hierbei hat eine Investorengemeinschaft Fahrzeuge nur zu dem Zweck gekauft, sie nach einer festgelegten Zeit wieder zu veräußern. Wirklich funktioniert hat allerdings keines dieser Modelle, da es über kurz oder lang zu Meinungsverschiedenheiten über die Notwendigkeit von Wartungsarbeiten oder den idealen Verkaufszeitpunkt gab.
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