Während die private Krankenvollversicherung kriselt, richtet sich die Hoffnung der Privatanbieter verstärkt auf Krankenzusatzversicherungen. Hier konnte die Branche kräftig erneut zulegen. Das geht aus dem Rechenschaftsbericht des PKV-Verbandes für 2018 hervor. So zählte die Branche zum Jahresende 2018 in Summe 26.029.900 Zusatzpolicen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Plus von 2,0 Prozent beziehungsweise 510.000 Verträgen. Die Zahlen für 2018 sind allerdings noch vorläufig.

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Generell muss die Zahl der abgeschlossenen Verträge nicht identisch mit der Zahl der versicherten Personen sein. Denn ein Versicherungsnehmer kann auch mehrere Verträge abgeschlossen haben.

Durch den größeren Bestand an Policen konnte die Branche im Bereich der Zusatzversicherungen auch höhere Beitragseinnahmen verzeichnen. So kletterten die eingenommenen Beiträge um 2,7 Prozent auf nun 8,76 Milliarden Euro.

Zahnzusatz dominiert, Pflegezusatz hinkt hinterher

Die meisten Krankenzusatz-Policen werden von gesetzlich Versicherten abgeschlossen, um damit ihren Krankenkassen-Schutz aufzustocken. 2018 hat die Zahl der Zusatzversicherungen zum GKV-Schutz um 473.600 Policen zugenommen. Dadurch konnte die Branche erstmals die 20-Millionen-Marke knacken. Insgesamt 20.056.900 Verträge erfüllen diesen Zweck. Das entspricht in etwa 77 Prozent des gesamten Bestandes. Der Großteil dieser Verträge wird abgeschlossen, um Kosten für den Zahnersatz aufzufangen. 16,1 Millionen Zahnzusatz-Versicherungen hielten die Kassenpatienten, was rund 80 Prozent entspricht.

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7,95 Millionen GKV-Schutz-Policen betreffen ambulante Leistungen, etwa für kostenpflichtige Vorsorge­untersuchungen Schutzimpfungen. Nach wie vor großen Absicherungsbedarf gibt es in der Pflegezusatzversicherung. Hierbei gilt es zu bedenken, dass der gesetzliche Schutz nur eine Art Teilkasko ist und ohne Upgrade eine erhebliche Finanzlücke droht. Rund 3,66 Millionen Pflegezusatz-Policen hielten die Bürger zum Jahresende 2018. Davon sind 878.100 sogenannten Pflege-Bahr-Policen. Hier gab es ein Plus von rund fünf Prozent.