Die privaten Krankenversicherer haben auch im Geschäftsjahr 2018 unter dem Strich Mitglieder verloren. Demnach sank die Zahl der Krankenvollversicherten im vergangenen Jahr um 17.100 Versicherte oder 0,2 Prozent. Das geht aus dem Rechenschaftsbericht des PKV-Verbandes hervor. Die Zahlen sind allerdings noch vorläufig.

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Gegen Ende des Jahres zählten die Privatversicherer noch 8.736.300 Mitglieder. Mit dem neuerlichen Minus bei den Versichertenzahlen hat die Branche nun bereits das sechste Mal in Folge Verluste hinnehmen müssen. 2011 war der Wert das letzte Mal angestiegen. Damals zählten die Versicherer knapp 240.000 Versicherte mehr.

Privatversicherer gewinnen Versicherte von der GKV

Laut dem Bericht haben die privaten Krankenversicherer bei den Wanderbewegungen zwischen gesetzlichen und privatem System seit langer Zeit wieder ein Plus einfahren können. 132.400 Personen wechselten von einer Krankenkasse zu einem Privatversicherer, zugleich hatte die PKV 130.300 Abgänge zu beklagen. Das ist ein Plus von 2.100 neuen Privatversicherten. 2017 hatte die PKV noch gut 4.500 Personen an die GKV verloren. Damit feiert die PKV ebenfalls erstmals seit 2011 einen Gewinn bei den Wanderbewegungen.

Während die private Krankenvollversicherung kriselt, richtet sich die Hoffnung der Privatanbieter verstärkt auf Krankenzusatzversicherungen. Hier konnte die Branche erneut kräftig zulegen. Das geht aus dem Rechenschaftsbericht des PKV-Verbandes für 2018 hervor. So zählte die Branche zum Jahresende 2018 in Summe 26.029.900 Zusatzpolicen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Plus von 2,0 Prozent beziehungsweise 510.000 Verträgen.

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Durch den größeren Bestand an Policen konnte die Branche im Bereich der Zusatzversicherungen auch höhere Beitragseinnahmen verzeichnen. So kletterten die eingenommenen Beiträge um 2,7 Prozent auf nun 8,76 Milliarden Euro. Die Krankheitsvollversicherung hat in 2018 insgesamt 39,77 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anteil von 69,5 Prozent an den gesamten Beitragseinnahmen der PKV.