Glaubt man einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts INNOFACT AG im Auftrag der myLife Lebensversicherung, wissen die Deutschen in der Regel nicht, wie viel Provision sie beim Abschluss einer Versicherung zahlen. Im Rahmen der Umfrage sollten die Bundesbürger schätzen, wie hoch die eingerechnete Provision für einen über 30 Jahre laufenden Renten-Vertrag, mit einer Beitragssumme von 36.000 Euro, ist.

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Im Ergebnis zeigt sich, dass das Wissen über die Höhe der Vergütung eher vage ist. Denn 57,3 Prozent der Befragten schätzten die Provision auf unter 500 Euro. Jeder Fünfte (19,3 Prozent) sieht die Provision oberhalb von 1.500 Euro. Etwas mehr als jeder zehnte Befragte (11,3 Prozent) glaubt, dass der Wert zwischen 500 und 1.000 Euro liege. Im Schnitt rechneten die Befragten mit einer Vergütung von 770 Euro. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Zu einem ähnlichen Bild war eine YouGov-Umfrage aus dem Jahr 2017 gekommen. Damals hatten die Meinungsforscher herausgefunden, dass die deutliche Mehrheit der Bundesbürger die Höhe der Vergütung eines Vermittler nicht kenne. Demnach wussten 64 Prozent der Befragten nicht, wieviel sie beim Abschluss einer Police an Provision zahlen. Ein Drittel der Umfrage-Teilnehmer wusste nicht einmal, dass beim Abschluss einer Versicherung überhaupt Provisionen anfallen. Lediglich einer von dreizehn Deutschen (8 Prozent) wusste bei allen abgeschlossenen Versicherungen, wie viel Vergütung an den Vermittler geht.

Arbeitsaufwand & Nettoversicherung

In der aktuellen myLife-Umfrage wurden die Verbraucher zudem nach dem zeitliche Arbeitsaufwand für eine Altersvorsorgeberatung gefragt. Dabei sollten sie schätzen, wie viel Zeit der Vermittler inklusive Beratungsgespräch und Aufwand für Vor- und Nachbereitung benötigt. Die Verbraucher schätzten den Arbeitsaufwand auf durchschnittlich rund vier Stunden.

Überdies hätten knapp drei viertel der Befragten (73,7 Prozent) vor der Umfrage noch nie etwas von Nettoversicherungen gehört. Nach einer kurzen Erläuterung zu Nettoversicherungen seien knapp 77 Prozent der Befragten an Netto-Policen interessant gewesen.

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In diesem Zusammenhang wurde auch die Frage gestellt, welche Honorarhöhe die Verbraucher für eine Beratung bezahlen würden. Für den genannten Musterfall wurde allerdings ein wirtschaftlicher Vorteil bei der Ablaufleistung von mehr als 10.000 Euro zu Gunsten des Nettoprodukts in Aussicht gestellt. Im Durschnitt waren die Teilnehmer dann bereit, ein Honorar von 726 Euro zu zahlen. Fast 20 Prozent gab bei dieser Frage an, mehr als 1.000 Euro als Honorar zahlen zu wollen. Jedoch darf speziell die letzte Frage durchaus mit Vorsicht genossen werden. Denn in der Realität und gerade bei der aktuellen Marktlage kann kein Vermittler eine Ersparnis von mehr als 10.000 Euro versprechen. Fairer Weise hätte bei dieser Frage die Aussicht auf den wirtschaftlichen Vorteil außen vor gelassen werden müssen. Ob in diesem Szenario die Teilnehmer auch bereit gewesen wären, ein Honorar von durchschnittlich 726 Euro zu zahlen, ist mehr als vage.