Seit Januar 2009 gilt die allgemeine Krankenversicherungspflicht in Deutschland. Seither müssen sich alle Bundesbürger krankenversichern. Dennoch waren 2011 noch rund 128.000 Personen ohne Krankenversicherung.

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Laut einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion ist die Zahl der Nichtversicherten in Deutschland rückläufig. Dabei stützt sich die Aussage des Bundesgesundheitsministerium auf deren aktuellste Auswertung. Diese basiert auf den Werten des im Mikrozensus erhobenen Zusatzprogramms „Angaben zur Krankenversicherung“. Allerdings wird dieser Part der größten Haushaltsbefragung in Deutschland und Europa nur alle vier Jahre abgefragt.

Die aktuellsten Zahlen sind aus dem Jahr 2015 und sind daher mit Vorsicht zu genießen. Auch, wenn sich eine leicht verbesserte Tendenz abzeichnet. Schließlich sank die Zahl der Personen ohne Krankenversicherung von 2011 bis 2015 um rund 49.000 auf 79.000 Personen.

PKV-Notlagentarif wird weiter auf hohem Niveau genutzt

Ebenfalls gesunken ist die Zahl der privat Krankenversicherten, die im Notlagentarif versichert sind. Waren im Jahr der Einführung 2013 noch 93.600 Menschen in diesen Tarifen versichert, so stieg deren Zahl im Jahr 2017 auf 106.200. Im vergangenen Jahr war die Zahl wieder leicht rückläufig. So waren laut PKV-Rechenschaftsbericht Ende 2018 immerhin noch 102.200 Personen versichert. Das ist ein Minus von 3,4 Prozent.

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Der Notlagentarif wurde 2013 eingeführt und soll privat Krankenversicherten helfen, die ihre Beiträge aktuell nicht mehr bedienen und mit Zahlungen im Verzug sind. Die Versicherten haben hier nur Anrecht auf eine Notfallversorgung, etwa bei akuten Schmerzen und Schwangerschaft. Sie zahlen aber auch einen verminderten Beitrag von rund 100 bis 125 Euro im Monat. Versicherte können den Notlagentarif in Anspruch nehmen, wenn sie mit Beitragszahlungen mindestens zwei Monate in Verzug sind.