Die Barmenia Gruppe betrieb ihr Geschäft bisher als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVaG). Der Vorteil aus Sicht der Versicherten: Sie sind Mitglieder des Vereins und deshalb zugleich Eigentümer, im Idealfall haben sie ein bestimmtes Mitspracherecht. Auch ist ein Versicherungsverein unabhängiger von Entwicklungen an der Börse

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Doch für den eigenen Krankenversicherungs-Bestand scheinen die Wuppertaler nicht mehr an dieses Modell zu glauben. Rückwirkend zum 1. Januar 2019 wurden die knapp 300.000 Verträge in der Krankenvollversicherung auf eine Aktiengesellschaft übertragen. Über den Schritt berichten aktuell das Versicherungsjournal sowie Makler Sven Hennig auf seinem Blog.

Schritt ist bereits vollzogen

„Die Barmenia Krankenversicherung a.G. hat ihr gesamtes Krankenversicherungs-Geschäft, Geschäftsbetrieb und den Versichertenbestand auf ihre 100-prozentige Tochtergesellschaft, die Barmenia Krankenversicherung AG (BK AG) übertragen“, zitiert das Versicherungsjournal aus einer Stellungnahme des Versicherers. Die BK AG soll nun in sämtliche Rechte und Pflichten aus den Bestandsverträgen eintreten.

Damit der Schritt vollzogen werden konnte, musste die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ebenso zustimmen wie die zuständigen Aufsichtsgremien der Barmenia, der Betriebsrat, die Mitgliederversammlung und PKV-Treuhänder. Beides sei bereits geschehen und die Übertragung erfolgt, heißt es in den Medienberichten. Zugleich bekommt die Muttergesellschaft einen neuen Namen. Die Barmenia Krankenversicherung VVAG wird künftig unter dem Banner Barmenia Versicherungen VVAG firmieren.

Warum aber vollzieht die Barmenia den Schritt? Hier sei an die Nachteile eines Versicherungsvereins erinnert. Anders als eine Aktiengesellschaft kann er sich nicht so leicht neues Geld an den Kapitalmärkten beschaffen. Man wolle flexibler, profitabler und wettbewerbsfähiger werden und auch in Zukunft profitable Unternehmen, positioniert sich nun der Versicherer.

Die Gerüchteküche anheizen könnte, dass die Barmenia laut dem Bericht auch deshalb die Kranken-Sparte abtrennt, um sich eventuell mit anderen Versicherern zusammenzuschließen oder sie aufkaufen zu können. Zudem soll eine striktere Trennung des Krankengeschäftes vom Sachgeschäft erfolgen.

Stagnierendes Krankenvollgeschäft und steigende Kosten

Tatsächlich stagniert bei den Wuppertalern speziell das Krankenvollgeschäft. Der Bestand in der Krankheitskosten-Vollversicherung sank im Geschäftsjahr 2018 um 0,2 Prozent auf 298.894 Personen, so geht aus dem Geschäftsbericht hervor. Der laufende Beitrag erhöhte sich leicht von 1,199 Milliarden Euro auf 1,228 Milliarden Euro.

Zugleich musste die Kranken-Tochter steigende Kosten in allen Versicherungsarten beklagen. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle erhöhten sich um 3,3 Prozent auf 1,187 Milliarden Euro, nachdem bereits im Geschäftsjahr 2017 ein Plus der Schadenskosten um 5,5 Prozent zu beklagen war.

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Für die Kundinnen und Kunden soll sich nichts ändern. Sie sollen auch weiterhin in den gleichen Kollektiven und Beständen bleiben, auch die Ansprechpartner sollen weiterhin dieselben sein.