Frauen bekommen ein Viertel weniger Rente als Männer
Frauen, die mit 67 Jahren in Rente gehen, bekommen im Schnitt ein Viertel weniger Rente als Männer. Bezogen auf 15 Jahre Rente, sind das im Schnitt 25.000 Euro weniger. Das zeigt eine neue Studie im Auftrag eines Investment-Hauses.
Frauen bekommen am Ende ihres Erwerbslebens im Schnitt 26 Prozent weniger Rente, wenn sie mit 67 Jahren in Rente gehen. Das zeigt eine neue Studie der Universität Mannheim und der holländischen Tilburg University. Das heißt: Frauen erhalten mehr als ein Viertel weniger gesetzliche Rente vom Staat als ihre männlichen Kollegen. In Auftrag gegeben hat die Untersuchung das Investmenthaus Fidelity.
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“In absoluten Zahlen bedeutet das: Im Schnitt hätte eine Frau, die mit 67 Jahren in den Ruhestand geht, nach heutiger Berechnung im Monat 140 Euro weniger gesetzliche Rente als ein Mann“, berichtet das Investmenthaus in einem Pressetext. Nach 15 Jahren Rente würde sich die Rentenlücke zwischen den Geschlechtern bereits auf 25.000 Euro summieren.
Rentenlücke erst ab 35 Jahren
Um die Rentenlücke zwischen Männern und Frauen zu bewerten, haben die Studienmacher die repräsentative Datenbank des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ausgewertet: basierend auf 1,8 Millionen Arbeitnehmerdaten. Dabei zeigt sich, dass sich die Rentenlücke erst mit 35 Jahren auftut: Bei den 26- bis 35jährigen beträgt die Lücke bei den erworbenen Ansprüchen laut Studie noch nahezu bei null Prozent.
Dann aber klafft die Lücke umso schneller auf, um dann im Alter wieder leicht abzusinken. In der Altersgruppe 36 bis 45 Jahre liegt sie bei 15 Prozent, bei den 46- bis 55-Jährigen sogar bei 27 Prozent. Studienautorin Alexandra Niessen-Ruenzi von der Universität Mannheim erklärt:
„Der wahrscheinlichste Grund für diese Entwicklung ist, dass viele Paare in den Dreißigern eine Familie gründen. Da Frauen häufiger als Männer nach der Geburt eines Kindes ihre Arbeitszeiten reduzieren, beginnt sich das geschlechtsspezifische Lohngefälle genau in dieser Altersgruppe zu entwickeln – mit drastischen Folgen für die Finanzen von Frauen und ihre spätere Rente“.
Pflege ist mehrheitlich weiblich
Einen weiteren möglichen Grund nennt die Autorin nicht: Müssen pflegebedürftige Angehörige betreut werden, sind es noch immer mehrheitlich Frauen, die ihren Beruf unterbrechen oder die Arbeitszeit herabsetzen. Das zeigt eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin.
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Die Hauptstädter haben Daten des Soziooekonomischen Panels (SOEP) von 2012 ausgewertet, der größten wiederkehrenden Haushaltsbefragung mit 30.000 teilnehmenden Haushalten. Im Mittelpunkt stand die Frage, wer pflegebedürftige Angehörige betreut, wenn sie zu Hause bleiben und nicht in ein Alten- oder Pflegeheim gegeben werden. Das Ergebnis ist deutlich: Frauen machen der Erhebung zufolge mit 61,4 Prozent den überwiegenden Teil der Pflegenden aus. Rund 51 Prozent der Pflegenden war zwischen 30 und 60 Jahre alt. Es ist genau der Zeitraum, in dem sich laut Fidelity-Studie die "Gender Pension Gap" auftut.