Diese Lebensversicherer haben die niedrigsten Stornoquoten
Die Stornoquoten der deutschen Lebensversicherer haben sich im vergangenen Jahr um 0,05 Prozentpunkte verbessert und liegen nun bei durchschnittlich 2,67 Prozent. Die schlechteste Stornoquote hat die Targo Leben mit 8,79 Prozent.
Seit 1990 schon wird jedes Jahr die Bilanzanalyse Deutscher Lebensversicherer des Map-Report veröffentlicht. Nun ist mit dem Map-Report Nr. 911 die aktuelle Ausgabe dieses Analyse-Instruments erschienen – und erleichtert auch Vermittlern und Maklern eine wichtige Übersicht über den Markt, die dem Makler durch Paragraph 60 des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) vorgegeben ist.
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Grund genug für den Versicherungsboten, sich die aktuellen Zahlen zur Stornoquote anzusehen.
Stornoquoten der Versicherer: mit Vorsicht zu be-deuten
Bevor aber Zahlen genannt werden, soll zur Einordnung einiges vorausgeschickt werden. Denn häufig werden Stornoquoten der Lebensversicherer unter der Annahme verglichen, dass diese Kennzahl Aussagekraft für die Servicequalität besitzt. Hierbei darf aber nicht übersehen werden: Keineswegs ist die Kennzahl nur Indiz zum Beispiel für schlechte Beratung. Stattdessen können auch steuerliche Rahmenbedingungen oder die wirtschaftliche oder persönliche Situation eines Versicherungsnehmers die Stornohäufigkeit beeinflussen, wie mit Reinhard Klages der Chefredakteur des Map-Reports ausführt. Ein klassisches Beispiel hierfür sind Verträge, die aufgrund der Scheidung eines Ehepaares storniert werden.
Quoten für den Bestand über alle Sparten verbessern sich
Bezogen auf das Gesamtfeld der Lebensversicherer gibt es laut Map-Report Positives zu vermelden: Die Stornoquoten setzen den fallenden Trend der Vorjahre fort. Das zeigt sich zum Beispiel an jener Quote für die Hauptversicherungen, die auf Basis der Anzahl der Verträge ermittelt wird. Bei dieser Quote "Bestandsstorno Hauptversicherungen" werden Rückkäufe und vorzeitige Abgänge in Beziehung gesetzt zum mittleren Jahresbestand. Hierbei beziehen sich die Prozentwerte auf den Bestand über alle Produktgruppen hinweg.
Für den Branchendurchschnitt und damit für alle 82 im Map-Report untersuchten Unternehmen verzeichnet der Map-Report über den Gesamtbestand hinweg in 2018 eine Stornoquote von 2,67 Prozent – eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr, als die Quote bei 2,72 Prozent lag. Untergliedert in Sparten war hierbei die Quote am höchsten für die Risiko-Lebensversicherung mit 3,28 Prozent. Bei Rentenverträgen ging die Quote von 2,59 Prozent in 2017 auf 2,54 Prozent in 2018 zurück. Bei Kollektivversicherungen ging die Quote von 2,46 Prozent in 2017 auf 2,39 Prozent in 2018 zurück. Und 1, 84 Prozent betrug zudem die Stornoquote der Branche für die Kapitalbildende Lebensversicherung (KLV).
Die Quoten-Gewinner für den Gesamt-Bestand
Wie aber schnitten die einzelnen Versicherer ab, schaut man auf die Bestand-Stornoquote und damit die Quote über alle Sparten hinweg?
Folgende Unternehmen konnten mit besonders guten Quoten für den Gesamtbestand in 2018 glänzen:
- WGW 0,70 %
- Hannoversche 0,85 %
- Familienfürsorge 0,91 %
- Europa 0,92 %
- Bayerische Beamten 0,95 %
- Delta Direkt 1,14 %
- Entis 1,14 %
- Karlsruher 1,21 %
- Cosmos 1,29 %
- Münchener Verein 1,34 %
Die Quoten-Verlierer für den Gesamt-Bestand
Welche Versicherer mussten jedoch eine besonders schlechte Stornoquote für den Bestand in 2018 hinnehmen? Die Schlusslichter der Tabelle Bestandsstorno Hauptversicherungen lauten:
- Auf Rang 72 die Saarland mit 4,62 %
- Auf Rang 73 die Neue Bayerische Beamten mit 4,82 %
- Auf Rang 74 die Provinzial Rheinland mit 5,58 %
- Auf Rang 76 die PB mit 6,04 %
- Auf Rang 77 die Dortmunder mit 6,11 %
- Auf Rang 78 die Deutsche mit 6,25 %
- Auf Rang 79 die Ergo Vorsorge mit 6,90 %
- Auf Rang 80 die Rheinland mit 6,92 %
- Auf Rang 81 myLife mit 7,37 %
- Auf Rang 82 die Targo mit 8,79 %
Zu bedenken ist bei solchen Zahlen-Werten jedoch: Sie sind nicht losgelöst von spezifischen Produkt-Schwerpunkten und damit einhergehenden Vertriebsanforderungen zu deuten. So macht Reinhard Klages deutlich: Die Targo sieht ihren schlechten Wert durch Stornierungen für Kollektivverträge verursacht.
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