Lebensversicherung: Rosarotes IVFP-Rating
Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat die finanzielle Stabilität der Lebensversicherer untersucht. Drei Viertel der 75 untersuchten Unternehmen erhielt dabei eine "sehr gute" oder bessere Bewertung.
In den vergangenen Wochen waren die deutschen Lebensversicherer gleich mehrfach unter die Lupe genommen worden. So hatte das Analysehaus Ascore knapp 85 Prozent der Unternehmen eine "sehr gute" oder bessere Bewertung zugesprochen. Lediglich drei Gesellschaften erhielten zwei Kompasse und wurden damit als "ausreichend" eingestuft. Deutlich kritischer waren die Tester vom Analysehaus Morgen & Morgen. Sie stuften fast jeden dritten Lebensversicherer mit dem Ergebnis "schwach" oder "sehr schwach" ein. Gleichzeitig wurden aber auch sechs mal die Höchstwertung "fünf Sterne" vergeben.
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Nun hat auch das Ratinghaus Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) die Lebensversicherer benotet. Dabei haben die Tester aus Altenstadt an der Waldnaab die Finanzkraft der Unternehmen genauer unter die Lupe genommen. Im Rating wurden 75 Versicherer auf 24 Kriterien hin untersucht. In Summe konnten die Prüfer 210 Punkte verteilen. Wobei anhand von Stabilität, Sicherheit, Ertragskraft und Markterfolg Punkte vergeben worden. Für die Bewertung hätten die IVFP-Tester nur Werte untersucht, die sich aus den Zahlenwerken der Lebensversicherungsunternehmen respektive dessen Einbettung in eine Unternehmensgruppe (Konzernbericht) und aus öffentlich zugänglichen Quellen (Geschäftsbericht, BaFin-Berichte) herauslesen lassen. Positiv bewertet wurde unter anderem ein hoher Bestand an Verträgen sowie eine hohe RfB-Zuführungsquote in Prozent der verdienten Bruttobeiträge. Nähere Details zu den Rating-Kriterien finden sich auf der Webseite des IVFP.
Das Ergebnis des IVFP-Ratings
Erneut fällt auf, dass viele Anbieter sehr gut abschnitten. Rund 75 Prozent aller getesteten Lebensversicherer beziehungsweise 54 von 75 Versicherern schnitten mit einer "sehr guten" oder bessere Bewertung ab. Konkret erhielten 15 Unternehmen die Höchstnote und damit eine "exzellente" Bewertung. Zu diesen Unternehmen gehören Allianz, Axa, Condor, Delta Direkt, Deutsche Ärzteversicherung, Dialog, Europa, Hannoversche, Ideal, Interrisk, LV1871, LVM, R+V, Swiss Life und WGV. Weitere 39 Gesellschaften wurden als "sehr gut" eingestuft.
Die Flut positiver Ergebnisse bei solchen Anbieter-Vergleichen ist mehrfach kritisiert worden, auch bereits vom Versicherungsboten. Und: Auch an diesem Rating ließe sich Kritik üben: Während das Rating dem Kunden Orientierung mit Blick auf die Stabilität der LV-Anbieter geben soll, wurden die Versicherer mit einer schwachen Platzierung nicht gegenüber der Presse kommuniziert und sind auch nicht Bestandteil der verfügbaren Tabellen. Denn diese führt lediglich die 54 Unternehmen mit einer Note mit einer eins vor dem Komma auf.
Überdies waren die Ergebnisse aus dem Vergleich aus dem Vorjahr noch mit einer Note versehen. Anno 2018 hatte sich die Allianz mit der Note 1,0 vor der R+V (1,1) in der LV-Auswertung durchsetzen können. Schlechter als 3,6 schloss kein Versicherer ab. Nun stehen die 15 Unternehmen mit einer "exzellenten" Bewertung alphabetisch geordnet in der Tabelle und können sich de facto alle als Testsieger fühlen.
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Zu erwähnen ist auch, dass die Versicherer ein "Qualitätssiegel" durch das Institut für Vorsorge und Finanzplanung erwerben können. Auf der Webseite des IVFP heißt es: "Nach erfolgreichem Rating können Sie als Unternehmen ein Qualitätssiegel erwerben, das sich hervorragend zu Marketingzwecken einsetzen lässt."