In dieser Woche steht die nächste Verhandlungsrunde zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und dem Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen an. Zuvor waren die ersten beiden Treffen ohne Ergebnis beendet worden. In der vergangenen Woche hatte die Gewerkschaft daraufhin den Druck erhöht. Am Montag (18. November 2019) waren, laut Gewerkschaft, rund 600 Teilnehmern bei den zwei Demonstrationszügen durch die Stuttgarter Innenstadt gezogen.

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Am gestrigen Montag (25. November 2019) folgte ein weiterer Warnstreik. Am Standort Saarbrücken legten rund 100 Mitarbeiter der Union Krankenversicherung und der Saarland Versicherung ihre Arbeit nieder. Das berichtet die "Saarbrücker Zeitung". Laut ver.di seien etwa 3.500 Tarif-Beschäftigte der Branche im Saarland tätig.

In Summe sind es rund 170.000 Beschäftigte im Innendienst der privaten Versicherungswirtschaft für die ver.di einsteht und mehr Gehalt fordert: Inklusive Zulagen sollen sechs Prozent mehr in der Lohntüte landen. Nicht über mehrere Jahre gestreckt, wie es oft bei früheren Tarifverträgen der Fall war, sondern binnen einer Zwölfmonats-Frist. Zudem soll die Auszubildendenvergütung für alle Ausbildungsjahre ebenfalls um 80 Euro steigen. Doch nicht nur monetäre Aspekte bringt die Gewerkschaft in die Tarifrunde ein: auch Arbeitszeit und -organisation werden die Gespräche bestimmen. So solle ein Rechtsanspruch auf Umwandlung von Tariferhöhungen in freie Tage ebenso garantiert sein wie ein Rückkehrrecht für heute in Teilzeit arbeitende Beschäftigte auf Vollzeit und die unbefristete Übernahme der Auszubildenden.

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Die Arbeitgeberseite hatte in der zweiten Verhandlungsrunde eine Anhebung der Gehälter in drei Schritten angeboten. So sollten die Arbeitnehmer nach fünf Nullmonaten 1,7 Prozent, 1,2 Prozent und 1,1 Prozent mehr auf dem Gehaltszettel haben. Die Gehaltserhöhungen sollten über eine Laufzeit von 34 Monaten angelegt sein.