Seit Juni 2017 ist der erste digitale Krankenversicherer Ottonova am Start - ausgestattet mit 40 Millionen Euro Startkapital und großen Plänen. Inzwischen gibt es neben Krankenversicherungsvolltarifen auch Zahnzusatz-Policen. Auch in Sachen Kooperationen hat sich beim Münchener Unternehmen einiges getan. Denn neben der Zusammenarbeit mit dem Maklerpool Blau direkt und der Listung beim Vergleichsportal Check24 wurde Anfang 2019 ein Joint Venture mit der Global Side Group aus München gestartet. Dadurch solle die Tür zum Dienstleister aufgestossen werden. Unter der Flagge Global Scale Solutions sollen Versicherern digitale Lösungen angeboten werden.

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Mit diesen Schritten reagierte das Unternehmen sicher auch auf die Startschwierigkeiten. Denn es ist gar nicht so leicht, in Deutschland einen neuen Versicherer zu gründen: Dies musste der Versicherer Mitte 2018 erfahren. Damals hatte der digitale Krankenversicherer bekanntgegeben, dass man bis zum Jahresende 2017 ganze 31.000 Euro an Beiträgen einnehmen konnte und weniger als 1.000 Kunden zählte. Daraufhin hatte es Kritik und sogar Häme gehagelt. Dabei war der Versicherer erst ein halbes Jahr zuvor gestartet.

Im Geschäftsjahr 2018 sahen die Zahlen schon etwas besser aus. Rund 969.000 Euro an Beiträgen konnten eingenommen werden. Aufgrund der hohen Ausgaben war der Versicherer aber immer noch mit 1,5 Millionen Euro im Minus. Für 2019 solle die Anzahl der Kunden auf deutlich über 5.000 geschraubt und in 2020 weiter ausgebaut werden. Dabei solle auch frisches Geld helfen, dass der Versicherer in einer Finanzierungsrunde eingesammelt hat. Geldgeber sind die bisherigen Investoren Debeka, Holtzbrinck Ventures, Vorwerk Ventures und btov. Diese haben ihre Beteiligung am Unternehmen weiter erhöht und rund 60 Millionen Euro in die Kriegskasse gespült. Weiteres Kapital solle im ersten Halbjahr 2020 fließen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

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Zudem habe sich Ottonova mit dem TV-Media Investor SevenVentures verbandelt. Der Finanzinvestor der ProSiebenSat.1 Media SE solle dem Krankenversicherer mit TV-Spots bei den Sendern der ProSieben-Sat.1-Gruppe unter die Arme greifen. Dadurch solle die Bekanntheit und der Kundenstamm weiter erhöht werden. Für SevenVentures ist es nicht die erste Zusammenarbeit mit einem Unternehmen aus der Versicherungswirtschaft. Der Investor aus Unterföhring hatte vorher unter anderem Geld in das Insurtech Clark sowie den digitalen Kfz-Versicherer Friday gesteckt.