Die privaten Krankenversicherer haben auch im Geschäftsjahr 2019 unter dem Strich Mitglieder verloren. Demnach sank die Zahl der Krankenvollversicherten im vergangenen Jahr um 0,1 Prozent. Gegen Ende des Jahres zählten die Privatversicherer noch 8,7 Millionen Versicherte. Mit dem neuerlichen Minus bei den Versichertenzahlen hat die Branche nun bereits das siebente Mal in Folge Verluste hinnehmen müssen. 2011 war der Wert das letzte Mal angestiegen. Damals zählten die Versicherer knapp 250.000 Versicherte mehr.

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Bei den Wanderbewegungen zwischen gesetzlichem und privatem System konnte die PKV zum zweiten Mal in Folge ein Plus einfahren. Davor hatten Privaten Krankenversicherer eine lange Durststrecke. Ganze sechs Jahre währte die Niederlagenserie bei den Wanderbewegungen. Im Geschäftsjahr 2019 wechselten 146.000 Personen von einer Krankenkasse zu einem Privatversicherer, zugleich hatte die PKV 134.000 Abgänge zu beklagen. Das ist ein Plus von 12.000 neuen Privatversicherten. 2018 hatte die PKV 800 Vollversicherte hinzugewonnen.

Privatversicherer gewinnen Versicherte von der GKV

Die Gesamtzahl an Versicherungen stieg auf 35,2 Millionen. Während die private Krankenvollversicherung bezüglich der Versicherten kriselt, richtet sich die Hoffnung der Privatanbieter verstärkt auf Krankenzusatzversicherungen. Hier konnte die Branche erneut kräftig zulegen. So zählte die Branche zum Jahresende 2019 in Summe 26,5 Millionen Zusatzpolicen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Plus von 2,1 Prozent. "Der Trend zu privater Vorsorge, um den Leistungsumfang der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung aufzustocken, setzt sich somit fort.", erklärte Ralf Kantak, Vorsitzende des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV).

Die Beitragseinnahmen in der Kranken- und Pflegeversicherung erhöhten sich 2019 um 2,3 Prozent auf 40,7 Milliarden Euro. 38,0 Milliarden Euro entfallen auf die Krankenversicherung, 2,7 Milliarden Euro auf die Pflegeversicherung. Die Versicherungsleistungen stiegen im vergangenen Jahr um 4,5 Prozent auf 29,9 Milliarden Euro. Auf die Krankenversicherung entfallen davon 28,4 Milliarden Euro, auf die Pflegeversicherung 1,5 Milliarden Euro. Auch bei den Alterungsrückstellungen konnte die Branche zulegen. Der Wert kletterte um fünf Prozent auf 273 Milliarden Euro.

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Die betriebliche Krankenversicherungen konnte 2019 deutlich zulegen. Inzwische bieten 10.200 Unterneh­men in Deutschland ihren Mitarbeitern eine komplett vom Arbeitgeber gezahlte bKV an. Das ist ein Plus von 32 Prozent gegenüber 2018 (7.700 Betriebe). Die Zahl der Beschäftigten, die von einer bKV profitieren, stieg von 757.500 (2018) auf rund 820.000 Personen (2019).