...oft sind Metropolen medizinisch besser ausgestattet
Versicherungsbote: Eine wichtige Zielgruppe für Auslandsversicherungen sind Studenten. Das Erasmus-Austauschprogramm erfreut sich in Deutschland wachsender Beliebtheit, zunehmend Praktika in Übersee und „exotischen“ Ländern. Wie hoch ist der Anteil der versicherten Studenten? Worauf sollten Studenten besonders achten, wenn Sie ins Ausland gehen?
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Philipp Belau: Bei uns spielen Studierende eher eine kleine Rolle, da gibt es Mitbewerber, die sich auf diese Zielgruppe spezialisiert haben und wirklich gute Absicherungskonzepte entwickelt haben. Was junge Menschen angeht, haben wir uns seit ein paar Jahren auf digitale Nomaden und Weltreisende spezialisiert, mit denen wir beispielsweise auch über Instagram & Co. kooperieren.
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Beim Abschluss einer Auslandskrankenversicherung sollten Studierende darauf achten, dass der medizinisch notwendige Rücktransport mit abgesichert ist und dass sie freie Arztwahl haben. Das Arztwahlprinzip, wie wir es in Deutschland kennen, haben die wenigsten Staaten. Wer nicht privat versichert ist, muss immer erst in eine öffentliche Klinik gehen (selbst bei einem Schnupfen) und bekommt dort – im besten Fall – einen Spezialisten zugewiesen.
Auch die Heimatlanddeckung ist ein entscheidendes Wahlkriterium, ebenso wie der Schutz in anderen Ländern. Wer beispielsweise ein Auslandsjahr in Argentinien macht, reist sicherlich auch mal nach Chile, Brasilien oder womöglich in die USA. Für diese Aufenthalte will niemand zusätzliche Krankenversicherungen abschließen.
Studentinnen sollten besonders darauf achten, dass auch Schwangerschaft und Entbindung mit abgeschlossen sind, denn diese Leistungen sind außerhalb Deutschlands besonders teuer.
Das deutsche Gesundheitssystem gilt als eines der besten der Welt. Haben Versicherte im Ausland Anspruch auf eine „bessere“ Behandlung, wenn dort das Niveau der Gesundheitsversorgung nicht vergleichbar hoch ist?
Wenn sie beim BDAE versichert sind, haben sie zumindest Anspruch auf privatärztliche Behandlung. Das ist insofern von Bedeutung, als das staatliche Gesundheitssystem der meisten Länder der Welt nicht mit dem deutschen oder dem teils noch besseren skandinavischen Gesundheitssystem konkurrieren kann. Wer sich einmal im Rahmen des britischen National Health Systems in einem staatlichen Krankenhaus behandeln lassen hat, weiß das deutsche Gesundheitssystem wirklich zu schätzen.
Eine bei uns versicherte Ärztin, die in einem Londoner Klinikum arbeitete, hat uns mal berichtet, wie unterschiedlich die Gesundheitssysteme in der Praxis sind: Anders als in Deutschland gibt es nicht wirklich das System der niedergelassenen Spezialisten. Diese verteilen sich hauptsächlich auf die Krankenhäuser und bevor man einen Facharzt konsultiert, muss man erst einmal zu einem General Practitioner gehen, also einem Allgemeinarzt. In deutschen Krankenhäusern geht es zudem sehr organisiert zu und wenn um acht Uhr morgens eine OP ansteht, dann stehen der Chirurg und sein Team pünktlich bereit. In Großbritannien hat sie es auch teilweise anders erlebt.
Manchmal werden Deutsche im Ausland aber auch „zu gut“ behandelt. Wir haben es etwa bei Versicherten Entwicklungsländern erlebt, dass sie besonders lange im Krankenhaus belassen wurden, um noch eine Reihe „Sonderbehandlungen“ über sich ergehen zu lassen, die nicht unbedingt sinnvoll und zum Nutzen des Patienten waren. Das alles mit dem Ziel, um finanziell von dem scheinbar wohlhabenden westlichen Patienten zu profitieren.
Gibt es einen Anspruch auf adäquate Behandlung oder Privatbehandlung? Wie kann man die Absicherung im Ausland vergleichen: Mit der gesetzlichen Grundversorgung?
Das kann man pauschal absolut nicht beantworten. Es kommt darauf an, in welchem Land man sich aufhält und dann auch noch, wo dort konkret. Grundsätzlich sind Metropolen medizinisch besser ausgestattet als Provinzen oder Kleinstädte. In Shanghai ist die Versorgung um ein Vielfaches besser als etwa in der chinesischen Provinz Guangdong. Und meistens sind privat finanzierte Häuser besser ausgestattet als die staatlichen.
Als Ausländer hat man zudem bessere Karten, wenn man private internationale Krankenhäuser aufsucht, weil dort am ehesten die Chance besteht, Englisch sprechendes Personal anzutreffen. Das Thema Sprache bekommt noch einmal eine ganz andere Bedeutung, wenn es um die eigene Gesundheit geht oder derjenigen seiner Angehörigen. Hier ist die Rolle eines medizinischen Assisteurs gar nicht hoch genug aufzuhängen. Assistance-Dienstleister verfügen über ein medizinisches Abrechnungsnetzwerk und haben Verträge mit bestimmten Häusern abgeschlossen, die es für die Versicherten leichter machen, eine schnelle und adäquate Versorgung in Anspruch zu nehmen. Zudem unterstützen Assisteure bei der Kostenermittlung und -übernahme und bieten weitere hilfreiche Services (zum Beispiel Dolmetscher) an. Wer eine Auslandskrankenversicherung abschließt, sollte immer darauf achten, dass diese auch eine medizinische Assistance einschließt.
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Anspruchsvolle Kunden sollten weiter besonders auf die Zimmerausstattung achten. Es empfiehlt sich immer die Variante zu wählen, die eine Behandlung im Einbett-Einzelzimmer vorsieht. Denn das Zweibettzimmer, das wir hierzulande kennen, gibt es in dieser Form fast nirgendwo. In Indien und in vielen asiatischen Krankenhäusern bekommt man entweder ein Einzelzimmer – teilweise sogar ganze Suiten – oder regelrechte Schlafsäle. Wer auf letzteres verzichten möchte, sollte lieber auf Nummer Sicher gehen und die Einzelbett-Variante wählen.
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