Die Allianz Deutschland hat ihre Jahreszahlen für 2019 vorgelegt. Der Versicherer konnte vor allem über gesteigerte Umsatzzahlen in allen Versicherungssparten freuen. So kletterten die Einnahmen im vergangenen Jahr um 15,2 Prozent auf 42 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis des Versicherungsgeschäfts wuchs um 7,3 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro.

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Dabei trotzte der Versicherer hohen Belastungen durch Elementarschäden. Diese lagen mit 547 Millionen Euro über dem Vorjahresniveau (511 Millionen Euro). Das Jahresergebnis des Versicherungsgeschäfts verbessert sich um 22,7 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro. Für das Geschäftsjahr 2020 rechne das Unternehmen mit stabilen Zahlen. Das geht aus einer aktuellen Pressemitteilung hervor.

Vor allem die vereinfachten Produkte und Prozesse würden dem Versicherer helfen. „In der Sachversicherung haben wir in den vorigen beiden Jahren eine neue, sehr schlanke Produktarchitektur aufgebaut“, erläutert Röhler. Nach der Kfz-Versicherung sei inzwischen der Privatschutz überarbeitet worden. In den nächsten Jahren solle zudem die Zahl der unterschiedlichen Produktgenerationen in der Sachversicherung deutlich verringert werden. Ein weiterer Vorteil der neuen modularen Produktbausteine ist, dass diese auch von anderen Allianz Gesellschaften genutzt werden könnten. Dadurch würden Produkte und Services insgesamt kostengünstiger.

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Auch die Digitalisierung helfe dem Münchener Unternehmen. „Wir nutzen die Digitalisierung, um einfacher und schneller zu werden. Durch die so entstehenden Freiräume haben unsere Mitarbeiter mehr Zeit für unsere Kunden.“, sagte Vorstandsvorsitzender Klaus-Peter Röhler. Deshalb solle auch in Zukunft am IT-System geschraubt werden. Das lässt sich die Allianz Einiges Kosten. So sollen in den nächsten Jahren fast 600 Millionen Euro in die Erneuerung der IT gesteckt werden. Gleichzeitig sollen Altanwendungen schrittweise vom Netz genommen werden. Bis zum Jahr 2025 sollen rund drei Viertel der Altanwendungen abgeschaltet sein.

Die Sparten im Überblick

Die Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung legten um 23,2 Prozent zu und liegen nun bei 27,7 Milliarden Euro. Der Gewinn legte im Jahr 2019 um 26 Millionen Euro zu (2,3 Prozent). Damit wurde in dieser Sparte ein operatives Plus von 1,151 Milliarden Euro eingefahren. Das Neugeschäft in Leben stieg um 38,2 Prozent. Bereits in den vergangenen beiden Jahren hatte die Allianz in diesem Bereich mit 21 Prozent (2017) und 10,7 Prozent (2018) deutlich zulegen können. „Das ist das beste Neugeschäft aller Zeiten und übertrifft selbst das Rekordjahr 2004“, so Röhler.

Vor allem die Angebote mit neuen Garantien und Risikoprodukte seien gut an den Mann und die Frau gebracht worden. Diese Produkte machten anno 2019 einen Anteil von 93 Prozent am Neugeschäft aus. Die im vergangenen Jahr neu gestartete "PrivateFinancePolice" sei in nur zwei Monaten knapp 1.000 Mal verkauft worden, heißt es in einer Pressemitteilung.

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Die eingenommenen Beiträge in der Krankenversicherer stiegen um 3,5 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Sowohl die Voll- als auch die Zusatzversicherung habe gute Zahlen beim Neugeschäft geliefert (+12 Prozent). Jedoch wurde in diesem Segment weniger Gewinn gemacht. So sank der Gewinn um 15 Millionen Euro (7,5 Prozent) auf 185 Millionen Euro. Ende 2019 seien 2,7 Millionen Personen bei der Allianz krankenversichert gewesen und damit 59.000 Personen mehr als noch im Jahr zuvor.

Allianz-Zahlen in der Übersicht:

  • Operatives Ergebnis klettert um 7,3 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro
  • Umsatz steigt um 15,2 Prozent auf 42 Milliarden Euro
  • Sachversicherung steigert Gewinn um 15,9 Prozent auf 1,27 Milliarden Euro
  • Nettoergebnis steigt um 22,7 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro
  • Lebensversicherung steigert Neugeschäft um 38,2 Prozent
  • Elementarschäden verursachen Schäden in Höhe von 547 Millionen Euro

Elementarschäden drücken Ergebnis

Die Komposit-Sparten legten beim Umsatz um 2,1 Prozent auf jetzt 10,7 Milliarden Euro zu. Insbesondere mit der Autoversicherung habe der Versicherer punkten können. So habe sich die Zahl der versicherten Fahrzeuge im Vergleich zum Vorjahr um 821.000 auf 8,7 Millionen erhöht. Allein das Joint Venture mit der ADAC Autoversicherung habe rund 600.000 Fahrzeuge in den Bestand gespült. Weitere 221.000 versicherte Fahrzeuge seien im Jahresverlauf eingeworben worden. „Wir hatten eine sehr erfolgreiche Abwerberunde und einen starken Verkaufsstart der ADAC Autoversicherung im vergangenen Jahr“, sagt Röhler, der seit Ende letzten Jahres als Vorstandsvorsitzender auch die Sachversicherung verantwortet.

Einen großen Sprung habe das Unternehmen beim Gewinn mit Sachversicherungen verzeichnen können. So stieg das operative Ergebnis 2019 um 15,9 Prozent auf nun 1,26 Milliarden Euro. Belastet wurden die guten Zahlen von den starken Unwettern 2019. Diese ließen die Aufwendungen für Elementarschäden leicht ansteigen. Insgesamt habe das Unternehmen ihren unwettergeschädigten Kunden 547 Millionen Euro ausgezahlt. 2018 waren es 511 Millionen Euro.

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Im Bereich der Kapitalanlagen vermeldet der Konzern ebenfalls gute Zahlen. Demnach wuchsen die verwalteten Kapitalanlagen des Versicherungsgeschäfts wuchsen um 14,2 Prozent auf 349,1 (305,8) Milliarden Euro. Das Kapitalanlagenergebnis habe sich um 15,7 Prozent auf 11,9 (10,3) Milliarden Euro erhöht.

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