Die Debeka-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2019 erneut höhere Beitragseinnahmen eingefahren. Diese kletterten um 3,4 Prozenz auf 11,0 Milliarden Euro. In fast allen Bereichen konnte der Koblenzer Versicherer zulegen. So feierte das Unternehmen unter anderem im PKV-Neugeschäft einen Rekordzuwachs. Auch beim Leben-Geschäft gegen Einmalbeitrag konnte die Debeka wieder stark zulegen.

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Trotz höherer Beitragseinnahmen beim Lebensversicherer wurde inzwischen bei einem Produkt die Reißleine gezogen. Seit Jahresbeginn werde die Riester-Rente nicht mehr angeboten. Das Neugeschäft mit der geförderten Altersvorsorge solle vorerst ausgesetzt werden. Riester-Policen sollen erst dann wieder verkauft werden, wenn politische Klarheit über die Zukunft der geförderten Altersvorsorge herrsche.

„Die dauerhaft niedrigen Zinsen und die starken gesetzlichen Restriktionen wirken massiv auf die Kapitalanlagemöglichkeiten von Riesterrenten ein. Insbesondere durch den geforderten Beitragserhalt ist kein Freiheitsgrad zur Generierung von positiven Kapitalerträgen vorhanden.“, erklärte Debeka-Vorstand Normann Pankratz. Mit der Einstellung des Neugeschäfts für das geförderte Produkte steht der Versicherer wahrlich nicht alleine da. Denn vor der Debeka hatten bereits mehrere Unternehmen die Reißleine gezogen. So hatten unter anderem die Versicherer Cosmos Direkt, Inter, Nürnberger, Öffentliche Braunschweig und PB Versicherungen schon Ende 2017 auf die Bremse getreten.

Ein Grund für den Schritt ist die anhaltende Niedrigzinsphase. Diese hält alle deutschen Lebensversicherer weiter unter Druck. Selbst die veränderte Rechenformel konnte dabei nur bedingt helfen. Für die Unternehmen wird es immer schwieriger die Garantien zu erwirtschaften. Deshalb verzichten viele Unternehmen mittlerweile auf den Garantiezins und selbst die Bruttobeiträge werden in einigen Tarifen nicht mehr vollständig garantiert. Diesen Punkt hatte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zum Jahresbeginn aufgegriffen und bei Riester-Verträgen und der betrieblichen Altersvorsorge in bestimmten Fällen eine Abmilderung der Beitragsgarantie auf 80 Prozent vorgeschlagen. In die gleiche Kerbe schlägt nun auch die Debeka und wünscht sich mindestens eine Absenkung.

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Das Produkt Riester-Rente war in den letzten Jahren bereits auf der Stelle getreten. 16,508 Millionen Verträge zählte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) Ende September 2019. Lediglich Riester-Renten über Investmentfonds konnten zuletzt noch leicht zulegen. Zudem sei jede fünfte Riester-Rente ruhend gestellt, die Sparer zahlen also keine Beiträge mehr ein. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linken hervor.

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