Der Finanzkonzern MLP vermeldet positive Zahlen für das Geschäftsjahr 2019. „Wir sind bei den Gesamterlösen das sechste Mal in Folge gewachsen und haben unsere Finanzziele im vierten Jahr hintereinander voll erreicht.“, freute sich Vorstandschef Uwe Schroeder-Wildberg. So konnte das Wieslocher Unternehmen seinen Umsatz von 666,0 Millionen Euro auf 708,8 Millionen Euro steigern. Dies sei der höchste Wert seit des Verkaufs der eigenen Versicherer im Jahr 2005, erklärte Finanzvorstand Reinhard Loose im Rahmen der Jahrespressekonferenz. Gleichzeitig kletterten die Provisionserlöse um 48,1 Millionen Euro auf 672,9 Millionen Euro.

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Dadurch konnte das Konzernergebnis um 6,9 Prozent gesteigert werden und liegt damit bei 36,9 Millionen Euro. Das operative EBIT stieg leicht auf 47,1 Millionen Euro. An den guten Zahlen möchte das Unternehmen auch seine Aktionäre teilhaben lassen. So solle die Dividende auf 21 Cent pro Aktie festgelegt werden.

Im vergangenen Jahr profitierte MLP von verbesserten Zahlen in fast allen Bereichen. Die höchsten Zuwächse seien aber in den Bereichen erzielt worden, die erst in den vergangenen Jahren gestartet wurden. Die deutlichsten Zuwächse konnten in der Immobilienvermittlung (plus 17,9 Prozent) und bei Finanzierungen (plus 16,9 Prozent) eingefahren werden. Lediglich bei den Erlösen durch Zinsgeschäfte (-4,0 Prozent) und bei übrigen Beratungsvergütungen (-6,5 Prozent) musste der Finanzkonern leichte Verluste hinnehmen.

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Erfreut zeigte sich die Führungsriege auch ob der zunehmenden Anzahl an Beratern. Mit dem Hintergrund, dass sich die Zahl der Versicherungsvermittler in Deutschland in den letzten Jahren deutlich verringert hat, sind konstante Beraterzahlen beachtlich. In den vergangenen beiden Jahren seien die Vermittlerzahlen bei MLP sogar leicht angestiegen. Während in 2018 ein Plus von 19 Beratern stand, waren es anno 2019 immerhin 53. Dies sei auf die umfangreichen Investitionen in das Hochschulgeschäft zurückzuführen. Zudem würden viele Vermittler auch von Wettbewerbern kommen.

Die Sparten im Überblick

Die Beitragseinnahmen im Bereich der Altersvorsorge legten um 6,4 Prozent zu und liegen nun bei 225,8 Millionen Euro. 2018 waren die Erlöse nur um zwei Prozent auf 212,3 Millionen Euro gestiegen. Auch das Neugeschäft in Leben hat Aufwind. Im vergangenen Jahr kletterten die Beiträge um rund 600 Millionen Euro und liegen damit bei 4,2 Milliarden Euro. Hierzu hätten vor allem das Hochschulgeschäft und die betriebliche Altersvorsorge beigetragen. Allein der bAV-Anteil habe bei rund 20,9 Prozent gelegen.

Leicht zulegen konnte die Kranken-Sparte. Hier wuchs der Umsatz um 1,3 Prozent auf von 48,3 Millionen Euro. Einen weiteren Anstieg konnte das Unternehmen in der Sachversicherung verzeichnen. Während die Erlöse 2018 um 9,6 Prozent auf 120,3 Mllionen Euro anstiegen, konnte der Finanzkonzern 2019 in diesem Bereich wieder punkten. Die Beiträge stiegen um 5,2 Prozent auf nun 126,6 Millionen Euro. In diesem Segment hätten vor allem das Geschäft mit Privatkunden sowie die gute Entwicklung des Tochterunternehmens Domcura eine wichtige Rolle gespielt.

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Die MLP-Ergebnisse in der Übersicht:

  • Gesamterlöse steigen um 6,4 Prozent auf 708,8 Millionen Euro (666,0 Millionen Euro)
  • Operatives EBIT steigt von 46,4 Millionen Euro auf 47,1 Millionen Euro
  • Konzernergebnis plus 6,9 Prozent auf 36,9 Millionen Euro
  • Die Erlöse in der Altersvorsorge stiegen um 6,4 Prozent auf 225,8 Millionen Euro
  • Vorstand schlägt eine Dividende von 21 Cent pro Aktie vor
  • Ausblick bis 2022: Operatives EBIT auf 75 bis 85 Millionen Euro steigern

Ebenfalls zulegen konnten die Bereiche Vermögensmanagement (+10,6 Prozent), Finanzierung (+16,9 Prozent) und Immobilienvermittlung (+17,9 Prozent). Beim Geschäft mit Immobilien hatte die Gruppe bereits 2018 ein Plus von 43,6 Prozent verzeichnen können. Hier lag der Umsatz im vergangenen Jahr bei 23,7 Millionen Euro. Lediglich die Zinserlöse und die übrigen Beratungsvergütungen schwächelten leicht. Beide Bereiche lagen anno 2019 unter dem Vorjahresniveau. Während die Zinserlöse um 4,0 Prozent absackten und bei 16,6 Millionen Euro landeten, verloren die übrigen Beratungsvergütungen 6,5 Prozent (4,3 Millionen Euro).

Bis Ende 2022 hat sich der Finanzdienstleister Einiges vorgenommen. Denn bis dahin solle das operatives EBIT von aktuell 47,1 Millionen Euro auf dann 75 bis 85 Millionen Euro gesteigert werden. Vor allem das Immobilien- und das Hochschulgeschäft sollen dabei helfen. „Wir haben in den vergangenen Jahren umfangreich in unser Hochschulgeschäft investiert und dafür kurzfristig auf höhere Gewinne verzichtet. Damit haben wir uns aber einen großen Ergebnishebel für die Zukunft erarbeitet.“, sagte Finanzvorstand Reinhard Loose.

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Auch die Beraterzahl im Hochschulbereich solle von derzeit rund 330 auf 500 bis 600 wachsen. Im selben Zeitraum soll die Beraterzahl auf 2.200 bis 2.280 zulegen. Aktuell sind es 1.980 Berater. Überdies solle an der Digitalisierung des Unternehmens geschraubt werden. "Unserer Digitalstrategie folgend, ist die Pipeline bei uns gut gefüllt. Gleichzeitig prüfen wir mit unserem Digitalboard kontinuierlich, wo wir durch den Einsatz neuer Technologien und Tools den Nutzen für die Kunden steigern und die Arbeit für die Berater vereinfachen können. So testen wir beispielsweise gerade den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Beraterservice, um eingehende Anfragen noch einfacher zuweisen und beantworten zu können. Gerade im Thema KI steckt viel Potenzial, um Prozesse noch effizienter zu gestalten.", erklärte Vertriebsvorstand Oliver Liebermann kürzlich in einem Interview.

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