PKV-Beitragsanpassungen wegen Corona unwahrscheinlich
Privatpatienten drohen wegen dem Coronavirus vorerst keine höheren Beiträge. Auch bestehende Lebensversicherungen würden von dem neuen Virus nur wenig berührt.
Das Coronavirus hält die Welt weiter in Atem. Denn täglich steigt die Zahl der weltweiten Fälle. Obwohl die gezählten Erkrankungen in Deutschland noch recht überschaubar ist, herrscht auf vielen Ebenen bereits Panik. Während viele Unternehmen ihre Mitarbeiter mit Home-Office schützen, kommt es in den Supermärkten immer wieder zu Hamsterkäufen. Teilweise sind die Regale komplett leergeräumt.
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Auf das deutsche Gesundheitssystem kommen deshalb große Herausforderungen zu. Diese werden auch die Ausgabenseite belasten. Die gesetzlichen Krankenkassen hatten bereits im vergangenen Jahr ein Minus von 1,5 Milliarden Euro. Berechnungen einzelner Krankenkassen hatten zuletzt ergeben, dass sich der Zusatzbeitrag im kommenden Jahr weit deutlicher erhöhen könnte als bisher erwartet. Dieser soll von aktuell durchschnittlich 1,1 Prozent auf 2,0 Prozent steigen.
Durch COVID-19 könnte die Kostenlast und damit ggf. der Zusatzbeitrag weiter ansteigen. Für PKV-Versicherte droht vorerst keine Beitragserhöhung. “Eine Beitragsanpassung zum 1. Januar 2021 ausschließlich aufgrund des Virus halte ich für unwahrscheinlich”, sagte Guido Bader, Vorstandschef der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV), gegenüber der Nachrichtenagentur "dpa".
Demnach seien solche Entwicklungen "bei den Prämien eingepreist und entsprechend mit Risikokapital unterlegt". Grundlegend dürfen Private Krankenversicherer ihre Prämien nur anheben, wenn sogenannte auslösende Faktoren vorliegen. Das ist in zwei Situationen der Fall. Erstens, wenn die erwarteten von den einkalkulierten Versicherungsleistungen um mehr als zehn Prozent abweichen, die Versicherer also mit unerwarteten Mehrausgaben konfrontiert werden. Und zweitens, wenn die Versicherten im Schnitt älter werden, als es der Versicherer vorausberechnet hat: Dann steigen im statistischen Schnitt auch die Gesundheitsausgaben.
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Auch für Lebensversicherungen bestünde aktuell keine Gefahr. “Diese Risiken können Lebensversicherer problemlos abdecken”, sagte Bader. Schließlich sei bei Erkrankten bis zum Alter von 60 Jahren die Sterblichkeitsrate relativ gering.