So modern kann Assekuranz sein
Es ist ein verregneter Wintertag im Bergischen. Schon kurz hinter Köln zieht sich die Wolkendecke zu, es ist windig, Graupelschauer, ungemütlich. Nach anderthalb Stunden Fahrt erreiche ich Siegen. Bei der Einfahrt in den Ort begrüßt mich ein einladend goldenes Licht aus einem Gebäude, in dem ich direkt ein großes weißes B auf blauem Grund erblicke: Ich habe mein Ziel des heutigen Tages gefunden. Die Barmenia Bezirksdirektion Siegen, in der ich heute Marc Ussat treffen soll, Vorstandsbeauftragter für Vertriebsentwicklung, sowie Fatih Oezdes, den Bezirksdirektor in Siegen. Was mich genau erwartet, weiß ich bei der Ankunft an der Eingangstür noch nicht. Doch sollen meine Erwartungen übertroffen werden.
Nachdem man die Tür in Siegen öffnet, glaubt man erst einmal gar nicht, dass man in einer Dependance der Assekuranz ist. "Das war unsere Absicht", erklärt mir wenig später Fatih Oezdes, der mir an diesem Tag noch viel über das Konzept hinter den preisgekrönten Räumlichkeiten erläutern wird. "Wir wollten einen Lounge-Bereich im vorderen Teil der BD schaffen, in dem in zwangsloser Atmosphäre leckerer Kaffee aus einer schicken Siebträgermaschine kommt. Dahinter gelegen sind Sitzgelegenheiten inklusive Präsentations-Bildschirm, angeschlossen an unseren Coworking-Bereich."
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Sebastian Heithoff
Sebastian Heithoff
Sebastian Heithoff (*1986), aus Familientradition 2007 zur Kaufmanns-Lehre in die Assekuranz eingestiegen. Seit 2012 im Bereich (digitale) Kommunikation aktiv und in stetiger Weiterbildung, damit seit 2016 beratend im Versicherungsvertrieb tätig. Erst angestellt bis zur Teamleitung, danach als selbstständiger Unternehmensberater im AO- und Maklervertrieb. Schwerpunkt ist die „markanten Vertriebskommunikation“ – Vermittlermarken wirkungsvoll sichtbar und erlebbar zu machen.
Oezdes Wunsch ist es, dass sich an den zehn vollausgestatteten Büroplätzen Kolleginnen und Kollegen aus dem Vertrieb der Barmenia treffen und austauschen. Diejenigen, die neu sind und diejenigen, die kein eigenes Büro haben. "Es geht um eine professionelle Atmosphäre, die jedoch so gelassen und einladend ist, dass man gerne her kommt".
Tatsächlich fühle ich mich an meine eigene Zeit im Coworking vor ein paar Jahren erinnert. Nur dass es hier in Siegen deutlich hochwertiger ist, als jedes Coworking, das ich bisher gesehen habe. Wobei es nicht protzig wirkt, sondern die Hochwertigkeit durch ein schlaues Konzept und Investition in die richtigen Dinge entsteht: Qualität statt Billig-Möbeln, professionelle Handwerkskunst. Mittlerweile haben alle Möbelstücke in der BD aufgrund der ständigen Nachfrage durch Besucher Plaketten angebracht, für diejenigen, die das Mobiliar kaufen wollen.
Im Obergeschoss setzt sich die Einrichtungslinie fort, hierher führt eine gewundene Treppe und es eröffnet sich hinter einem offenen Büro und zwei Einzelbüros ein großer Bereich mit Besprechungsraum und Küche, separierbar oder offen zu verbinden, ganz nach Wunsch.
"Unsere Idee ist es hier, dass wir im 1. OG nicht nur intern zusammenkommen, etwa für Barmenia-Veranstaltungen, sondern dass wir die Räumlichkeiten auch anderen Menschen aus der Umgebung zur Verfügung stellen: Hier halten z.B. Rechtsanwälte Vorträge, treffen sich Unternehmer und finden themenspezifisches Events statt. Wir stellen den Rahmen dafür kostenlos zur Verfügung, weil wir nicht nur 'Die von der Versicherung' sein wollen, sondern ein Treffpunkt für Unternehmer und Freiberufler in der Region. Ein Hotspot für Innovation und Miteinander."
Auch Marc Ussat ist von diesem Konzept überzeugt, er hat die Ausgestaltung des Standorts Siegen gemeinsam mit Fatih Oezdes entwickelt. "Wir leben hier eine Kultur der Offenheit - nicht nur für Personen außerhalb der Assekuranz. Auch Besuch aus der Branche ist hier stets willkommen!".
Wenn es ein Detail gibt, das an diesem Tag in Siegen mein Highlight sein muss, dann ist es das Selbstverständnis, das Fatih und Marc für den Umgang mit der restlichen Versicherungsbranche haben: Die Bereitschaft in den Dialog zu gehen. Sich gegenseitig Dinge zu zeigen, ohne die ständige Angst, dass da jemand etwas klaut und nachmacht.
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"Wir wollen uns im Sinne der Kunden entwickeln und wir wünschen uns, dass andere Versicherer auch verstehen, dass mehr Offenheit und mehr voneinander Lernen besser für alle ist," sagt mir Marc. Ich treffe leider nur selten andere Menschen in der Branche, die hier ähnlich denken. Doch mit jedem von ihnen fühle ich mich direkt verbunden. Ganz persönlich wünsche ich mir, dass es mehr Menschen wie Marc und Fatih gibt: Vordenker, Visionäre und vor allem Leute mit einem offenen Geist. Das kann dem Abbau von Vorurteilen über die Assekuranz nur zuträglich sein.