Run-off-Versicherer haben eine höhere Gewinnabführungsquote
Laut Studie sei keine keine Benachteiligung der Kunden erkennen. Sowohl die niedrigere Stornoquote als auch die absolute Beteiligung der Versicherungsnehmer an den Erträgen der Versicherer entkräfteten die Vorurteile. Allerdings seien die versprochenen Effizienzvorteile bei der Verwaltung großer LV-Bestände und die daraus resultierende höhere Verzinsung noch nicht in größerem Maßstab eingetreten. Zwar entfielen die Abschlusskosten. Schließlich gibt es ja kein Neugeschäft mehr. Jedoch zeigten sich in den Verwaltungskosten eben noch nicht die Vorzüge bei der Bestandsverwaltung beziehungsweise IT-Infrastruktur. Hier könnten aber zunächst anfallenden Migrations- beziehungsweise Umstellungsaufwendungen eine Rolle spielen, die die Kostenseite nachteilig beeinflussten. Das Blatt könnte sich in den Folgejahren wenden. Bei einzelnen Unternehmen hätte es bereits erste gute Ergebnisse gegeben, die diese Theorie stützten. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
- Run-Off: Befürchtungen der Versicherten unbegründet
- Run-off-Versicherer haben eine höhere Gewinnabführungsquote
„Die Auswertung der Geschäftsabschlüsse sowohl der Run-off-Versicherer als auch der Unternehmen des restlichen Marktes lassen keine Benachteiligung der Kunden nach einem Bestandsverkauf erkennen. Es liegt auch im Interesse der Run-off-Plattformen, den Kunden anständig zu behandeln. Nur so können die Plattformen ihre eigene Reputation wahren, was eine zwingende Voraussetzung ist, um für weitere Bestandsübertragungen oder Unternehmenskäufe in Betracht zu kommen.“, sagte Fred Wagner vom Institut für Versicherungswissenschaften an der Universität Leipzig.
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Unterschiede bei Beteiligung an den Überschüssen
Bei der laufenden Verzinsung zeigten sich zwischen Run-off-Versicherern und Nicht-Run-off-Versicherern kaum Unterschiede. Erstere würden aber eine höhere Nettoverzinsung aufweisen. Diese ergäbe sich vorrangig aus der stärkeren Auflösung von Bewertungsreserven. Zudem fielen Run-off-Versicherer eine durch eine höhere Zuführung zu den Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen (RfB) auf. Gleichzeitig würden aber mehr realisierte Gewinne an die Anteilseigner ausgeschüttet. Die durchschnittliche Gewinnabführungsquote betrage bei ihnen rund 57 Prozent. Bei den Nicht-Run-off-Versicherern sind es dagegen nur 33 Prozent.
Während die Nicht-Run-off-Versicherer ihre Kunden mit 96 Prozent aller Überschüsse beteiligten, seien es bei den Run-off-Versicherern nur 89 Prozent. Auf den ersten Blick scheint es, dass die ursprüngliche Kritik dadurch bestätigt würde. Im Zusammenspiel mit der höheren RfB-Quote würde sich das aber ausgleichen. „Die geringere Beteiligungsquote führt daher nicht zwangsläufig zu einer geringeren absoluten Beteiligung der Kunden von Run-off-Versicherern. Durch die höheren erwirtschafteten Rohüberschüsse gleichen sich hier Effekte auch nach Beteiligung des Unternehmens zugunsten der Versicherungsnehmer aus.“, konstatiteren die Studienautoren. Dennoch bleibe die ökonomische Situation für die Run-off-Versicherer zunächst noch herausfordernd. Sie werden, auch um den Zukauf weiterer Bestände abzusichern, Effizienzvorteile nachweisen müssen, heißt es weiter. Mit den derzeitigen Geschäftszahlen der Run-off-Plattformen seien die Befürchtungen aus Kundensicht jedoch unbegründet.
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„Es ist gut, wenn die Übernahme von Lebensversicherungsverträgen durch Bestandsversicherer ein Stück weit entemotionalisiert wird. Natürlich schwingt bei den Kunden immer ein wenig das Gefühl mit, dass der bisherige Versicherer ein Versprechen nicht einhält, aber letztendlich ist doch entscheidend, dass der Kunde auf einen neuen soliden Partner setzen kann, der ihm Sicherheit gibt, und dass bei einem solchen Verkauf alle Parteien gewinnen.“, sagte Christian Thimann, CEO Athora Deutschland Gruppe.
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