Sachversicherungen und Automatisierung finden wir ziemlich langweilig
Die V.E.R.S. Leipzig GmbH hat im Rahmen ihres Start-Up-Radars Interviews mit InsurTechs geführt. Die Gespräche werden im Rahmen einer Interviewreihe präsentiert. Heute antwortet Florian Bontrup, Geschäftsführer der DOCYET GmbH. Das Unternehmen aus Leipzig hat einen digitalen Gesundheitslotsen gebaut. Die Interview-Beteiligten duzten einander.
- Sachversicherungen und Automatisierung finden wir ziemlich langweilig
- Vielleicht erinnern wir uns da nach der Krise mal wieder dran...
Was machst du morgens als Erstes, wenn du ins Büro kommst?
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Kaffee und danach … nochmal Kaffee. Außerdem versuche ich arg übertrieben alle (schon Anwesenden) freudig zu begrüßen und so ein bisschen gute Laune am frühen Morgen zu erzeugen.
Viele InsurTech-Start-ups sind im Kompositversicherungsbereich aktiv; so werden Chatbots bspw. eingesetzt, um Schadenmanagementprozesse zu digitalisieren. Warum habt ihr euch für die Krankenversicherung bzw. das Thema Gesundheit entschieden?
Wir finden Sachversicherungen und Automatisierung ehrlich gesagt ziemlich langweilig. Außerdem passiert da ja schon wahnsinnig viel, während wir in der Gesundheitsversorgung noch ganz am Anfang der Digitalisierung stehen.
Wir glauben, dass Bots im Bereich Gesundheit niedrigschwellige, patientengerechte Benutzeroberflächen und Versorgungskonzepte ermöglichen und nicht einfach nur eine Effizienzkennzahl verbessern bzw. Kosten durch Automatisierung sparen. Und natürlich ist das Ergebnis viel befriedigender: Wir adressieren Sorgen der Patient*innen und unterstützen sie dabei, schnell wieder gesund zu werden.
Die Funktionsweise eures digitalen Gesundheitslotsen basiert auf Künstlicher Intelligenz. Setzt ihr in Bezug auf eure technische Expertise auch auf externe Unterstützung oder könnt ihr dabei ausschließlich auf das technische Know-how in eurem Team zählen? Woher bezieht ihr eure Expertise im Gesundheitsbereich, z. B. in Bezug auf Symptome und Krankheitsbilder?
DOCYET ist ursprünglich eine Universitätsausgründung und deswegen sehr technologie-lastig. Unser komplettes Bot-Framework ist z. B. selbst entwickelt, was uns in Sachen Datenschutz im Gesundheitswesen sehr entgegen kommt. Bei bestimmten Themen (z. B. dem Symptomchecker) arbeiten wir dann auch mit weiteren Partnern zusammen und binden ggf. Datenbanken oder API-Schnittstellen in unsere Systeme ein.
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Sowohl im Bereich KI aber auch Medizin beschäftigen wir Experten Inhouse, d. h. Ärzte, Gesundheitswissenschaftler oder Data Scientists. Und wir kriegen in diesem Bereich auch sehr viele Bewerbungen, weil das attraktive Aufgaben sind.
Vielleicht erinnern wir uns da nach der Krise mal wieder dran...
Euer Angebot zielt auf Krankenversicherer sowie Gesundheitseinrichtungen, wie z. B. Krankenhäuser, Apotheken, aber auch Ärzte ab. Habt ihr bereits mögliche Partner von der DOCYET-Software überzeugen können?
Wir haben seit der Gründung schon Projekte mit Krankenversicherern gemacht, sowohl in der GKV als auch in der PKV. Wir sind auch ganz bewusst ein B2B-Anbieter und konzentrieren uns darauf, unsere Partner durch technologiebasierte Lösungen zu unterstützen.
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In den letzten Tagen und Wochen sind jetzt zahlreiche Krankenversicherungen und Krankenhäuser mit uns online gegangen, sicher auch forciert durch die Corona-Krise. Es gibt aber auch viele weitere tolle Unterstützer, z. B. der health innovation hub des Bundesministeriums für Gesundheit oder Kassenärztliche Vereinigungen.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Problematik habt ihr einen Chatbot ins Leben gerufen, mit dem Nutzer zum einen tagesaktuelle Informationen rund um das Virus und den Umgang damit erhalten können. Zum anderen kann anhand weniger Fragen das Risiko einer Erkrankung abgefragt werden. Wie ist die bisherige Resonanz auf den „Corona-bot“?
Überwältigend. Wir sind gerade innerhalb von zwei Wochen mit über zehn großen Partnern direkt online gegangen. Da sind Schwergewichte wie die Siemens BKK dabei, Klinikketten wie Paracelsus, das Rote Kreuz und auch PKVen wie die HanseMerkur oder die HALLESCHE. Weitere folgen gerade.
Es ist auch verblüffend, wie schnell und agil in so einer Krise plötzlich ein innovatives Projekt umgesetzt werden kann. Vielleicht erinnern wir uns da nach der Krise mal wieder dran...
Und zum Schluss: Wo steht DOCYET in 5 Jahren?
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DOCYET soll die erste Adresse für jede Krankenversicherung (gesetzlich oder privat) sein, die im Leistungs- und Versorgungsmanagement digitale Gesundheitsservices sinnvoll integrieren und betreiben will. Dafür wollen wir natürlich kräftig weiterwachsen, (Initiativ-) Bewerbungen sind sehr willkommen unter team@docyet.com.
- Sachversicherungen und Automatisierung finden wir ziemlich langweilig
- Vielleicht erinnern wir uns da nach der Krise mal wieder dran...