...in solch einem Extremszenario wird privates Kapital nicht ausreichen
Der jetzige Lockdown aber sei „kein Zufallsereignis" gibt Oliver Bäte weiter zu bedenken, denn: "...das hat die Politik beschlossen. So etwas kann kein Unternehmen versichern, weil man das Risiko nicht berechnen kann (…) Wenn ein Unternehmen wie die Allianz in Schieflage gerät, weil sie alle Schäden bezahlt, die gar nicht versichert sind, dann ist niemandem geholfen.“
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- ...in solch einem Extremszenario wird privates Kapital nicht ausreichen
"Wenn wir Pandemiedeckung angeboten haben, werden wir zahlen"
Mit seinem Statement spricht Bäte auch die Forderung einiger US-Bundesstaaten an, die Privatversicherer zwingen wollen, Schäden aus Corona-Betriebsunterbrechungen zu zahlen: unabhängig von der konkreten Vertragsgestaltung. Obwohl die Allianz selbst nicht betroffen sei, bedeute dies für einige Versicherer den Weg in die Pleite. "Wir würden uns mit allen Mitteln dagegen wehren. Es ist nicht in Ordnung, wenn Versicherungskunden im Kollektiv für Schäden von Firmen aufkommen sollen, die keinen Versicherungsschutz bezahlt haben", so der Allianz-Chef.
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Ein solcher Zwang werde dazu führen, dass einige Risiken künftig grundsätzlich nicht mehr über den Markt versicherbar seien, gibt Bäte zu bedenken. Ob die Allianz nun für behördlich stillgelegte Betriebe zahle, macht er vom konkreten Vertrag abhängig. „Wenn wir Pandemiedeckung angeboten haben, werden wir die bezahlen. Pacta sunt servanda. Und wenn es unklar ist, ein neutraler Dritter aber sagt, es ist versichert, dann werden wir natürlich zahlen“.
Bäte fordert gemeinsamen Notfonds für Europa
Mit Blick auf kollektive Lösungen solle Europa eine gemeinsame Lösung finden, "weil wir eine Gefahrengemeinschaft sind", fordert Bäte. Die europäischen Versicherer sollen demnach einen gemeinsamen Fonds einrichten, der in Krisenzeiten angezapft werden könne: bei Pandemien oder schweren Naturkatastrophen. Hier seien auch öffentliche Mittel gefragt. „In einem Extremszenario wie einer Pandemie wird das private Kapital nie ausreichen, da brauchen wir immer eine Partnerschaft zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft“, sagt Bäte. Eurobonds lehnt der Manager hingegen ab, weil er dahinter eine Vergemeinschaftung von Schulden vermutet.
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Das eigene Jahresgeschäft bewertet Bäte als stabil - dämpft aber überzogene Erwartungen. "Gehen Sie mal davon aus, dass wir in diesem Jahr keinen Rekordgewinn erzielen werden. Dieses Jahr wird nicht zum Lachen. Aus den Aktiengeschäften haben wir zwar nicht mehr die schönen Wertpolster, die wir mal hatten, aber auch keine Verluste". Über das Geschäftsmodell der Allianz mache er sich keine Sorgen.
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