"Lassen Sie uns die Kurve abflachen - für Infektionen, für Temperaturen"
So wie es keinen Impfstoff und kein Medikament gegen COVID-19 gebe, so gebe es auch keine Möglichkeit, den Klimawandel vollständig zu verhindern, argumentiert der Allianz-Chef weiter. Aber so wie man die Infektionsrate über soziale Distanzierung verlangsamen könne, so auch den Klimawandel durch wirksame Richtlinien und Verfahren. „Lassen Sie uns die Kurve abflachen - für Infektionen, für Temperaturen“, appelliert er der Konzernchef. „Wir alle - auch ich - sind es unseren Eltern und Großeltern schuldig, jetzt sicher zu sein - und unseren Kindern, dass sie sicher in der Zukunft sein werden“.
- Allianz will schneller aus Kohle raus
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Eine wichtige Erkenntnis des Corona-Lockdowns sei nun, dass der Klimawandel nicht in den Hintergrund rücken dürfe, wenn die Wirtschaft wieder hochgefahren werde, argumentiert der Allianz-Chef. Wenn nicht, werde die nächste Krise hier sein, „bevor wir es wissen“. „Unsere makro- und mikroökonomischen Maßnahmen müssen die Weltwirtschaft widerstandsfähig machen, strukturelle Veränderungen in Richtung Klimaneutralität vorantreiben und ein nachhaltiges sowie integratives Wachstumsmodell ermöglichen“, schreibt Bäte.
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Kritik an Investment in fossile Energien
Oliver Bätes Kommentar ist vielleicht eines der eindrücklichsten Plädoyers für eine klimafreundliche Politik und Wirtschaft, die in den letzten Wochen von einem Firmenchef zu lesen waren. Das erkennt auch die NGO „urgewald“ an:
„Die Allianz ist der deutsche Versicherer, der beim Klimaschutz am meisten will. Allerdings hat der französische Großkonkurrent Axa immer noch bei einigen Punkten die Nase vorn. Dort gelten Versicherungseinschränkungen für Unternehmen bereits ab 2022, der Schwellenwert im Kohlebergbau ist niedriger und Unternehmen, die neue Kohlekraftwerke oder –minen planen, werden allein dadurch ausgeschlossen“, kommentiert Regine Richter, Energie-Campaignerin bei urgewald.
240 Millionen Euro für Exxon
In weiteren Punkten kritisiert die NGO auch die Allianz. Während der Versicherer scharfe Einschränkungen für Kohle-Investitionen bei ihren Eigenanlagen eingeführt habe und diese ebenfalls ab 2023 verschärfen wolle, gelte dies nicht für den sehr viel größeren Teil ihrer Vermögensanlagen im Auftrag von Kundinnen und Kunden. Sogar in selbst aufgelegten Fonds ließen sich demnach immer noch Kohlefirmen finden.
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Eine Finanzrecherche von urgewald habe gezeigt, dass die Allianz den Ölkonzern Exxon Mobil mit Investitionen in Höhe von 240 Millionen US-Dollar in Aktien und Anleihen unterstütze, berichtet die NGO weiter. Der Ölmulti wolle vor der Küste Guyanas in Südamerika ein gewaltiges neues Öl- und Gasfeld erschließen, das die Zukunft Guyanas und des Weltklimas gleichermaßen bedrohe. „Wir freuen uns über die Fortschritte im Kohlebereich, doch ernstzunehmender Klimaschutz ist nur möglich, wenn Konzerne sämtliche Investitionen zu Gunsten fossiler Energieträger beenden", glaubt Richter. So lasse die Allianz ein ähnliches Engagement wie bei der Kohle nicht bei Öl und Gas erkennen.
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