Zahl der Einbrüche in Deutschland nimmt ab

Die gute Meldung der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für 2019: Es wird weniger eingebrochen. Denn während im Jahre 2018 deutschlandweit noch 97.504 Einbrüche beklagt werden mussten, ging die Zahl in 2019 auf 87.145 Fälle zurück.

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Meist-betroffenes Bundesland nach absoluten Zahlen ist hierbei – wie schon in den Vorjahren – Nordrhein-Westfalen mit insgesamt 26.857 erfassten Einbrüchen in 2019. Dahinter folgen Niedersachsen mit absolut 9.456 erfassten Wohnungseinbrüchen und Berlin mit 7.965 erfassten Einbrüchen. Hessen liegt mit 6.768 Einbrüchen auf Rang vier nach absoluten Zahlen. Auf Rang fünf dieser Liste folgt Baden-Württemberg mit 6.418 erfassten Einbrüchen.

Bremen: Einbruchshochburg Deutschlands

Freilich: Absolute Zahlen sagen noch nichts über die Häufigkeit der Einbrüche in Relation zu den Einwohnerzahlen eines Bundeslands aus. Denn die Rangliste verändert sich, betrachtet man zudem die „Häufigkeitszahl je 100.000 Einwohner“. Dann nämlich nimmt die Freie Hansestadt Bremen einen unrühmlichen ersten Platz bei den Bundesländern ein mit 272 Einbrüchen je 100.000 Einwohner (absolut 1.861 Fälle). Auf Rang zwei der Einbruchshäufigkeit liegt Hamburg mit 234 Einbrüchen je 100.000 Einwohner (absolut 4.313 Fälle). Rang drei nimmt Berlin ein mit 219 Einbrüchen je 100.000 Einwohner.

Es folgen: Schleswig-Holstein mit 155 Einbrüchen je 100.000 Einwohner (absolut 4.476 erfasste Fälle), Nordrhein-Westfalen mit 150 Einbrüchen je 100.000 Einwohner (absolut 26.857 erfasste Einbrüche) sowie das Saarland mit 149 Einbrüchen je 100.000 Einwohner (absolut 1.480 erfasste Fälle). Niedersachsen bringt es auf 118 Einbrüche je 100.000 Einwohner (absolut 9.456 Fälle) und Hessen auf 108 Fälle je 100.000 Einwohner (absolut 6.768 Fälle).

Ebenfalls auf 108 Einbrüche je 100.000 Einwohner bringt es Sachsen-Anhalt (absolut 2.383 Fälle). Brandenburg beklagt 106 Fälle je 100.000 Einwohner (absolut 2.654 erfasste Einbrüche) und liegt damit noch über dem bundesdeutschen Durchschnitt.

Die wenigsten Einbrüche finden in Bayern statt

Der bundesdeutsche Schnitt freilich liegt bei 105 Einbrüchen je 100.000 Einwohner. Demnach liegen Rheinland-Pfalz mit 80 Einbrüchen je 100.000 Einwohner (absolut 3.248 Einbrüche), Sachsen mit 75 Einbrüchen je 100.000 Einwohner (absolut 3.040 Einbrüche), Baden-Württemberg mit 58 Einbrüchen je 100.000 Einwohner (absolut 6.418 Einbrüche), aber ebenfalls Mecklenburg-Vorpommern (55 Einbrüche je 100.000 Einwohner bei 887 erfassten Einbrüchen) und Thüringen (47 Einbrüche je 100.000 Einwohner bei 997 Einbrüchen) unterhalb des bundesdeutschen Schnittes.

Den besten Wert aller Bundesländer kann dann Bayern vorweisen mit 33 Wohnungseinbrüchen je 100.000 Einwohner und 4.342 gemeldeten Einbrüchen in 2019.

Städtewertung zeigt: es gibt große Unterschiede je Region

Zu bedenken ist bei einer solchen „Rangliste“ allerdings auch, dass es innerhalb eines Bundeslandes große Unterschiede je Region geben kann. Auch verschiebt sich die Rangliste der Einbruchshochburgen nochmals, betrachtet man nicht Bundesländer, sondern einzelne Städte. In der „Städtewertung“ ist Bremen ebenfalls Einbruchshochburg, gefolgt von Bonn mit 253 Einbrüchen je 100.000 Einwohner und Bremerhaven mit 246 Einbrüchen je 100.000 Einwohner.

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Auf Rang vier dieser negativen Wertung liegt Saarbrücken mit 245 Einbrüchen je 100.000 Einwohner. Berlin hingegen bringt es in dieser Wertung der „Einbruchshochburgen“ nach Städten, mit seinem 219 Einbrüchen je 100.000 Einwohner, nur auf Rang neun der unvorteilhaften "Rangliste".

Smart Home und Digitalisierung zuhause: Die Schadensumme nimmt kontinuierlich zu

Trotz abnehmender Fallzahlen: Die Schadensumme nimmt kontinuierlich zu. Betrachtet man nämlich den Schaden der Wohnungseinbrüche nur durch Diebesgut und Beute, stieg die Summe deutschlandweit von 260,7 Millionen Euro in 2018 auf aktuell 291,9 Millionen Euro. Das zeigt: Gelingt ein Einbruch, entwenden Diebe immer teurere Technik – die Digitalisierung in deutschen Haushalten (Stichwort „Smart Home“) schlägt sich in der Schadenbilanz nieder.

Technik kann Einbrüche verhindern

Und dennoch: Es ist auch diese Technik, die zukünftig eine wichtige Rolle bei Verhinderung der Einbrüche spielen kann. Ist es nach Angaben der Polizeiinitiative www.k-einbruch.de doch die Sicherheitstechnik, die zugleich für zurückgehende Fallzahlen sorgt und Einbrecher von ihrer Diebestour abhalten kann.

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So liegt eine Hoffnung auch darin, dass Smart Home zukünftig mehr Einbrüche verhindert – zum Beispiel durch eine Kamera, die per Push-Nachricht warnt, sobald sich jemand an der Eingangstür zu schaffen macht. Aber auch weitere technische Errungenschaften wie Überfall- und Einbruchmeldeanlagen können Einbrüche vereiteln. Aus diesem Grund appelliert der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auch daran, „in bessere Sicherheitstechnik zu investieren, um so Hab und Gut gegen Einbrecher zu schützen“ (der Versicherungsbote berichtete).

Diebstähle aus Keller- und Dachbodenräumen nahmen in 2019 zu

Deutschlandweit aufgeklärt werden konnten von allen 87.145 in 2019 erfassten Fällen insgesamt 15.186 Fälle – damit liegt die Aufklärungsquote bei 17,4 Prozent.

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Für die Fallzahlen ist aber zu bedenken: Sie beziehen sich auf Einbrüche in die Kernwohnung. Getrennt ausgewiesen hingegen durch die Kriminalstatistik werden Fälle von Diebstahl aus Keller- und Dachbodenräumen. Für diese Delikte muss sogar eine Zunahme der Fälle beklagt werden – denn in 2018 wurden 86.474 Fälle dieser Diebstähle erfasst, in 2019 hingegen 86.604 Fälle. Informationen zur Polizei­lichen Kriminal­statistik (PKS) sowie umfangreiches Material zu verschiedenen Delikten ist auf der Webseite des Bundeskriminalamts verfügbar.

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