Das Analysehaus Morgen & Morgen hat sein aktuelles BU-Rating veröffentlicht. Insgesamt wurden 525 Tarife und Tarifkombinationen von 66 verschiedenen Anbietern unter die Lupe genommen. Nimmt man die Auswertung des Unternehmens aus Hofheim am Taunus zum Maßstab, dann sind in der Sparte BU-Versicherung mehrheitlich ausgezeichnete Angebote auf dem Markt. Gleich 360 Tarife dürfen sich als Klassenprimus fühlen, da sie mit der Bestnote „Fünf Sterne“ ausgezeichnet wurden. Sieben von zehn Policen (71 Prozent) wurden entsprechend bewertet. Folglich hätten 49 Versicherer mindestens einen Tarif mit einer 5-Sterne-Bewertung. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.

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Laut Morgen & Morgen würden sich aktuell rund 260.000 BU-Renten mit einem Volumen von zwei Milliarden Euro in der Auszahlung befinden. Das Neugeschäft habe sich leicht verbessert (+2,5 Prozent). Auch die eingenommenen Beiträge (+3,5 Prozent) sowie die Höhe der versicherten BU-Rente (+3,3 Prozent) seien gestiegen. Das durchschnittliche Alter bei Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung liege bei 30 Jahren. Im Bestand sei der Altersdurchschnitt 40 Jahre. Zudem liege die durchschnittliche Leistungsdauer bei etwa sieben Jahren. „Optimierungsfähig bleibt die durchschnittlich versicherte BU-Rente von 950 Euro. Es ist natürlich erfreulich, dass die versicherte Rente um 3,3 Prozent gestiegen ist, dennoch ist das bei Betrachtung der Inflation und der steigenden Lebenshaltungskosten immer noch zu wenig“, so Pascal Schiffels, Geschäftsführer von Morgen & Morgen.

4 Teilkriterien: Bedingungswerk, Kompetenz, Solidität und Antragsfragen

Das Untersuchung der BU-Tarife setzte sich aus insgesamt vier Teilbewertungen zusammen. Das Bedingungswerk wurde mit 40 Prozent anhand von 28 Leistungskriterien gewichtet. Zu 30 Prozent floss die „BU-Kompetenz“ in die Bewertung ein. Hierbei werden anhand interner Unternehmensdaten zum Beispiel die Schaden-, Regulierungs- und Prozessquoten ausgewertet. Im Kern geht es dabei darum, wie sich der Versicherer im Leistungsfall verhält. Auch die BU-Leistungsfallprüfung und BU-Antragsprüfung werden hinsichtlich Fairness und Professionalität unter die Lupe genommen. In diesem Teil hätten 28 Versicherer mit fünf Sternen punkten können.

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Weitere 20 Prozent wurden für die Solidität des Unternehmens vergeben, zum Beispiel mit Blick auf die Nettoverzinsung und der Eigenkapital-Quote. Die letzten zehn Prozent wurden für die BU-Antragsfragen vergeben. So werde etwa bewertet, ob der Versicherungsnehmer klare Hinweise und Informationen erhält. Auch die Klarheit und zeitliche Befristung der Antragsfragen wurde ausgewertet.

BU-Rating mit nur wenig schwachen Ergebnissen

Insgesamt 371 mal konnte das Ratinghaus die Höchstbenotung von 5 Sternen vergeben, und das bedeutet ein „ausgezeichnet“. Trotz der detaillierten Auswertung ist die Summe an Bestbewertungen auffallend. Manche Anbieter wie Continentale und Swiss Life können mit teilweise 15 Fünf-Sterne-Tarifen glänzen. Der Versicherer Axa wird sogar mit 27 Bestbewertungen belohnt. Hier alle Tarife mit Bestbewertung aufzuführen, würde den Rahmen sprengen. Die Ergebnisse können auf der Webseite des Ratinghauses eingesehen werden. Immerhin 60 Tarife erhielten 4 Sternchen zugesprochen und damit eine „sehr gute“ Bewertung. Im Mittelfeld finden sich insgesamt 71 Tarife und damit 13,5 Prozent der untersuchten Tarife.

Lediglich 21 der durchleuchteten Tarife musste sich nach der Interpretation von Morgen & Morgen mit einer "schwachen" Bewertung begnügen. Gleichzeitig seien lediglich 14 Tarife mit nur einem Stern benotet worden. Sechs Tarife des Münchener Versicherers die Bayerische, je drei Tarife der Mecklenburgischen sowie der Württembergischen und jeweils ein Tarif der InterRisk und vom Münchener Verein wussten nicht zu überzeugen und erhielten die schlechteste Einstufung.

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Diese Tarife wurden als "sehr schwach" eingestuft:

  • Die Bayerische: bAV-FRV-Smart-BUZ (15795), bAV-FRV-Smart-BUZ (15895), bAV-Smart-BUZ (15795), bAV-Smart-BUZ (15895), Smart-BUZ (15795) und Smart-BUZ (15895)
  • InterRisk: BU S-M.A.R.T.
  • Mecklenburgische: bAV-BUZ, BUZ und BUZ (RiLV)
  • Münchener Verein: BR-Classic-BUZ
  • Württembergische: SBU (ArA, Unfall), SBU (AU, Unfall) und SBU (Unfall)

Kritik zu Testergebnissen von Versicherungen

Wegen der vielen positiven Ratings von Versicherungs-Policen gibt es immer wieder Kritik. Im April 2015 hatte sich die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen dazu eine Untersuchung vorgenommen. In einer Stichprobe hatten die Verbraucherschützer eine wahre Flut an besten Bewertungen ausgemacht. Dabei wurde den Ratinghäusern auch ein gewissen Eigeninteresse unterstellt. Schließlich würden viele Unternehmen mit Testsiegeln gutes Geld verdienen. Versicherer, die mit dem Original-Signet um Kunden werben wollen, müssen oft Lizenzgebühren zahlen. Locker einige tausend Euro kann es beispielsweise kosten, das Logo von Focus Money oder der Stiftung Warentest zu verwenden.

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Auch Morgen & Morgen verlange eine Schutzgebühr, wenn ein Versicherer mit den Testergebnissen werben wolle. Diese sei aber niedrig, die Unabhängigkeit des Analysehauses gewahrt. Die genaue Höhe der Gebühr wollte die Sprecherin nicht nennen.

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