Rentenerhöhung: DRV geht von Nullrunde im Westen aus
Deutsche Rentner dürfen sich für 2021 keine großen Hoffnungen auf eine Erhöhung des Altersgeldes machen. Während Ruheständlern im Osten schmale 0,7 Prozent mehr Altersgeld winken, müssen Altersrentner im Westen wohl auf eine Rentenerhöhung verzichten.
Zum 1. Juli sollen die Renten in Westdeutschland um 3,45 Prozent raufgesetzt werden. Das Rentenplus im Osten liegt bei 4,20 Prozent. Grundlage für die Anhebung der Altersgelder ist die Entwicklung des Lohns. Die für die Rentenanpassung relevante Lohnsteigerung beträgt 3,28 Prozent in den alten Ländern und 3,83 Prozent in den neuen Ländern.
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Wegen der Coronakrise könnte der Druck auf die Rentenversicherung jedoch größer werden. Denn inzwischen haben Unternehmen in vielen Branchen bereits Beschäftigte entlassen oder befristete Verträge nicht verlängert. Angesichts dessen hatte im Mai der Wirtschaftswissenschaftler Bernd Raffelhüschen vorgeschlagen die Rentenerhöhung für dieses Jahr zu verschieben. “Wir brauchen ein Rentenmoratorium bis Ende des Jahres”, sagte Raffelhüschen der “Bild-Zeitung”. Dadurch könne die Rentenversicherung bis Ende des Jahres um drei bis vier Milliarden Euro entlastet werden. Je nach Entwicklung solle die Bundesregierung dann entscheiden, ob die Rentenerhöhung einfach später kommt oder ob sie halbiert werden muss.
Spätestens für 2021 könnten Altersrentner jedoch eine Nullrunde verordnet bekommen. Davon geht Alexander Gunkel, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung, aus. Für das laufende Jahr rechne die DRV mit einem Verlust in der Rentenkasse von etwa 4,3 Milliarden Euro. "Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise lassen sich derzeit nur sehr schwer abschätzen", sagte Gunkel bei der Bundesvertreterversammlung der Rentenversicherung.
Die fehlenden Einnahmen dürften über eine Anhebung des Beitrags zur Rentenversicherung für das kommende Jahr reguliert werden. Zwar solle der Beitragssatz laut DRV-Chef für 2021 noch konstant bei 18,6 Prozent gehalten werden. Bis zum Jahr 2024 sei der Prozentsatz jedoch wohl nicht mehr haltbar. Bis 2025 könne der Beitragssatz die Marke von 20 Prozent erreichen. Genau bei dieser Höhe liegt die per Gesetz festgezurrte Haltelinie, die bis 2025 bestehen soll.
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Für das kommende Jahr müssen sich deshalb Deutsche Rentner auf geringere Anhebungen beziehungsweise auf eine Nullrunde bei der Rentenerhöhung einstellen. Zuletzt war dies im Jahr 2010 und damit direkt nach der Finanzkrise passiert. Westdeutsche Ruheständler müssten laut Gunkel im kommenden Jahr ohne Anhebung der Rente auskommen. Für die Altersrentner im Osten Deutschlands könnte es voraussichtlich eine um 0,7 Prozent höhere Rente geben. Eine Senkung der Rente ist indes per Gesetz nicht möglich.