Der Ausblick: vorsichtig optimistisch
Wie aber lauten nun die Aussichten der Experten? Eine strukturelle Neuausrichtung stimmt optimistisch. Denn neue Produkte bescheren der Branche durchaus Wachstum: Die Lebensversicherer haben im zurückliegenden Geschäftsjahr 2019 ihren Neuzugang nach Beiträgen gegenüber dem Vorjahr um mehr als zehn Milliarden Euro gesteigert.
- Lebensversicherer zeigen sich auch in Corona-Zeiten stabil
- Zinszusatzreserve: Gut für Krisen
- Der Ausblick: vorsichtig optimistisch
60 Prozent des Zuwachses durch neue Produkte
Nach Einschätzung von Assekurata entfallen rund 60 Prozent dieses Zuwachses auf Altersvorsorgeprodukte mit kapitaleffizienten Garantien, also insbesondere neue klassische, Index- und hybride Policen. Dieses Segment vereinnahmt mit etwa 45 Prozent zugleich die höchsten Prämienanteile im Neugeschäft. Auffallend ist auch: Das Beitragsplus verdankt sich zu einem bemerkenswerten Teil steigenden Einmalbeiträgen. Auch das könnte auf eine veränderte Produktstruktur deuten.
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Es findet also eine Transformation im Markt statt, bei der neue Beteiligungs- und Garantiemodelle die alten Produkte mit hohen Zinsgarantie- Lasten ersetzen. Der Anteil der traditionellen Klassik geht erwartungsgemäß immer mehr zurück: In 2018 lag er bei 26,4 Prozent und in 2019 bei 2,3 Prozent. Und dieser Transformationsprozess wird sich weiter fortsetzen und wird, wie die Experten ausführen, durch Corona nur ausgebremst.
Marktkonsolidierung nimmt durch Corona zu
Beim Branchen-Rohüberschuss gibt es für 2019 ebenfalls einen Erfolg zu vermelden: Wenngleich er von 11.966 Millionen Euro in 2018 auf 10.950 Millionen Euro in 2019 zurückging, liegt er seit 2010 – noch immer – robust über der 10.000 Millionen-Euro-Grenze. Freilich liegt der Erfolg des Geschäftsjahres 2019, der nun trotz Corona zum Optimismus führt, auch an einer gewissen Zentrierung des Marktmarkt.
Denn mittlerweile würden knapp 77 Prozent der Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung auf die zehn größten Anbieter gehen, knapp 30 Prozent allein auf die Allianz, führen die Experten aus. Im Jahr 2016 hingegen hätten die „Big 10“ noch lediglich 74,4 Prozent vereinnahmt und die Allianz 21,0 Prozent.
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Stabile Gesellschaften könnten sogar profitieren
Es sind folglich auch die Gesellschaften mit einer soliden Bilanzstruktur sowie einer modernen und digitalen Geschäftsausrichtung, die letztendlich sogar von der Corona-Krise profitieren könnten. Größere Schwierigkeiten durch Corona hingegen bekommen Gesellschaften ohne solide Bilanzstruktur. Der Marktausblick Lebensversicherung 2020/2021 mit einer Vielzahl von Daten zum zurückliegenden Geschäft kann auf der Webseite von Assekurata kostenpflichtig bestellt werden.
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