Lebensversicherung: Beitragseinnahmen steigen erneut
Die deutschen Lebensversicherer haben sich im Jahr 2019 über steigende Beitragseinnahmen freuen dürfen. Die gebuchten Bruttobeiträge der Versicherer kletterten um 11,3 Prozent auf 99,5 Milliarden Euro.
Die Versicherer haben beim Geschäft mit Leben-Policen auch im Jahr 2019 positive Zahlen eingefahren. Bereits im Jahr 2018 waren die Beitragseinnahmen um 2,5 Prozent gestiegen. Davor waren die eingenommenen Beiträge drei Jahre gesunken. Im vergangenen stiegen die Beitragseinnahmen um beachtliche 11,3 Prozent. Dadurch hat die Branche Beitragseinnahmen in Höhe von 99,5 Milliarden Euro einfahren können. Die laufenden Beiträge bleiben mit 62,9 Prozent der größte Teil der Einnahmen. Einmalbeiträge kommen auf 30,9 Prozent und Zusatzversicherungen machten 6,2 Prozent der Beiträge aus.
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Inklusive der Pensionskassen und Pensionsfonds haben die Versicherer gebuchte Bruttobeiträge von 103,2 Milliarden Euro erzielt (Plus 11,5 Prozent). Das geht aus der Broschüre „Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2020“ des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor.
Doch aus dem schwierigem Fahrwasser ist das Produkt Lebensversicherung noch nicht. Denn der Niedrigzins und die regelmäßige schlechte Presse hinterlassen ihre Spuren. Das zeigt auch der Trend bei der Zahl der Policen. Im Jahr 2019 sank die Zahl der Leben-Verträge um 0,8 Prozent auf 82,8 Millionen Policen. Mit 47,8 Prozent den größten Anteil daran haben Renten- und Pensionsversicherungen. Klassische Kapitalversicherungen haben einen Anteil von 26,4 Prozent am Bestand. Weitere 9,3 Prozent fallen auf Risiko-Policen. Immerhin noch 4,5 Prozent der Policen sind Invaliditätsversicherungen.
Mehr neue Verträge
Beim Neuzugang konnte sich die Branche steigern. Knapp 5.093 Millionen Verträge (4,875 Millionen Verträge) wurden im vergangenen Jahr abgeschlossen. Die neuen Verträge in 2019 teilten sich auf knapp 3,615 Millionen Verträge mit laufenden Beiträgen und 1,477 Millionen Verträge gegen Einmalbeitrag auf. Die Zahl der eingelösten Versicherungsscheine stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent. Davon waren rund 2,3 Millionen Verträge eine Renten- und Pensionsversicherungen (Plus 10,9 Prozent). Lediglich rund 453.000 klassische Leben-Policen wurden abgeschlossen (Minus 1,9 Prozent). Während die Zahl der Risikoversicherungen um 1,5 Prozent auf einen Anteil von 9,3 Prozent anstieg, legten Invaliditäts-Policen um 4,6 Prozent zu und hatten damit einen Anteil von 8,5 Prozent am Neuzugang.
Restschuld-Versicherungen und Lebensversicherungen ohne Überschussbeteiligung verloren sechs Prozent und haben nun einen Anteil von 21,6 Prozent am Neuzugang. Das sind immerhin rund 1,1 Millionen Verträge. Den größten Verlust beim Neugeschäft machten Pflege-Policen. Diese verloren 50,9 Prozent. Der Neuzugang ist mit 13.060 Policen weiterhin überschaubar.
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Lebensversicherer haben mehr Leistungen ausgezahlt
Die ausgezahlten Leistungen der Leben-Anbieter stiegen 2019 auf 84,5 Milliarden Euro. Das bedeutet ein sattes Plus von 7,4 Prozent. Positiv entwickelte sich der Kapitalanlagenbestand der Versicherer, der erstmals die Rekordmarke von mehr als eine Billion Euro knackte. Demnach wuchs der Kapitalanlagenbestand im abgelaufenen Jahr um 3,9 Prozent auf 969,8 Milliarden Euro. Hinzu kamen noch rund 126,7 Milliarden Euro an Kapitalanlagen für fondsgebundene Policen.