Versicherung: Verbraucher vertrauen Freunden und Familien, Verbraucherzentralen - und Maklern
Wem vertrauen die Verbraucher, wenn sie sich zu Versicherungsfragen informieren wollen? Dies hat der Branchenverband Bitkom aktuell in Erfahrung bringen wollen. Das Ergebnis: Freunde und Familie sind nach Einschätzung der Befragten mit 90 Prozent Zustimmung noch immer vertrauenswürdigste Informationsquelle, gefolgt von den Verbraucherzentralen. Versicherungsmakler landen auf Rang drei.
Wenn sich die Deutschen über Versicherungsfragen informieren wollen, genießen nicht ausgebildete Experten das größte Vertrauen, sondern Freunde und Familie. Neun von zehn Befragten (90 Prozent) sehen sie in dieser Hinsicht als vertrauenswürdig oder sogar sehr vertrauenswürdig an. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom.
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An zweiter Stelle der vertrauenswürdigsten Informationsquellen landen die Verbraucherzentralen mit 45 Prozent Zustimmung. Doch auch Versicherungsmakler können punkten und einen kleinen Überraschungserfolg landen: 41 Prozent der Befragten sagten aus, dass Makler „vertrauenswürdig“ oder sogar „sehr vertrauenswürdig“ seien. Das bedeutet Rang drei im Vertrauens-Ranking, gleichauf mit Versicherungsberatern (siehe Grafik).
Auf den Rängen vier und fünf der vertrauenswürdigsten Quellen landen Online-Verbraucherportale mit 39 Prozent Zustimmung sowie Online-Vergleichsportale mit 36 Prozent. Das sind auch die ersten beiden Informations-Quellen, die Bitkom unter "online" einordnet: Dieser Fakt zeigt den Trend, dass Offline-Kanäle noch immer tendenziell mehr Vertrauen genießen, wenn auch mit geringem Vorsprung. Auch "klassische Medien" halten 36 Prozent der Befragten für vertrauenswürdig. Es folgen Versicherungsvertreter mit 31 Prozent.
Soziale Netzwerke Schlusslicht
Überraschend angesichts der Tatsache, dass Freunde und Familie als besonders vertrauenswürdig wahrgenommen werden, ist das Schlusslicht des Vertrauens-Rankings. "Soziale Netzwerke" landen mit 13 Prozent positiver Aussagen auf dem letzten Platz. Gründe hierfür nennt die Studie nicht, sie können nur vermutet werden: teils unseriöse Werbung auf diesen Kanälen, Fake-News und fehlende Überprüfbarkeit der Quellen könnten Ursachen sein.
Die Studie zeigt zugleich, dass "klassische" Vermittler mit Agentur und Maklerbüro von den neuen Online-Wettbewerbern profitieren können. Vier von zehn potentielle Neukunden (39 Prozent) vergleichen online Versicherungen, um dann doch das Vermittlerbüro aufzusuchen. Nur 22 Prozent wählen den umgekehrten Weg, so dass sie sich erst persönlich beraten lassen, um dann online abzuschließen (der Versicherungsbote berichtete).
Doch auch von der Tatsache, dass Freunde und Familie das meiste Vertrauen genießen, können Vermittler für sich nutzen: Die persönliche Weiterempfehlungs-Bereitschaft der eigenen Kundschaft ist wertvoll, um neue Kunden anzuwerben.
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Hintergrundinformationen: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.004 Personen in Deutschland ab 18 Jahren telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „Wie vertrauenswürdig sind die folgenden Personen oder Institutionen, wenn es um Versicherungsfragen geht?“ (Angaben für „sehr vertrauenswürdig“ und „vertrauenswürdig“) und „Inwieweit treffen die folgenden Aussagen zum Informationsverhalten beim Thema Versicherungen auf Sie zu?“