Jeder dritte Rentner erhält nach 40 Jahren weniger als 1.000 Euro Monatsrente
Erneut zeigen Zahlen der Bundesregierung, dass die gesetzliche Rente vielen Menschen allein kein auskömmliches Einkommen im Alter mehr sichert. Demnach muss fast jeder dritte Rentner mit weniger als 1.000 Euro im Monat leben, obwohl er mindestens 40 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt hat.
Fast jeder dritte Rentner bzw. jede dritte Rentnerin, die mindestens 40 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt haben, erhät weniger als 1.000 Euro Altersrente. Das zeigt eine Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. Über die Zahlen berichtet aktuell die Magdeburger „Volksstimme“. Bundesweit müssen 2,4 Millionen Menschen, die mindestens 40 Jahre eingezahlt haben, mit weniger als 1000 Euro auskommen.
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Neue Bundesländer: Im Schnitt 40 Prozent der Renten unter 1.000 Euro
Besonders drastisch ist die Zahl der niedrigen Renten in den neuen Bundesländern. Mit Ausnahme von Berlin (29,81 Prozent) erhalten in nahezu jedem ostdeutschen Bundesland rund 40 Prozent der Ruheständler weniger als 1.000 Euro Monatsrente, wenn sie mindestens 40 Versichertenjahre zur Rentenkasse nachweisen. Der Grund ist, dass speziell in der Nachwendezeit viele Menschen von teilweiser Arbeitslosigkeit betroffen waren oder niedrige Löhne erhielten. Dem entgegen sind in westlichen Bundesländern im Schnitt weniger als 30 Prozent Ruheständler betroffen.
„Das sind alarmierende Zahlen“, sagte Dietmar Bartsch, Fraktionschef der Linken, der Volksstimme. „Wir brauchen eine große Rentenreform. Die gesetzliche Rente muss den Lebensstandard der Bürger sichern und Armut im Alter verhindern.“
Die Parlamentarische Staatssekretärin Kerstin Griese hob in ihrer Antwort auf die kleine Anfrage jedoch hervor, dass niedrige Renten nicht gleichbedeutend mit Altersarmut sein müssen. "Bei der Höhe einer Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung kann grundsätzlich nicht auf die Einkommenssituation im Alter geschlossen werden, da u. a. weitere Alterseinkommen und der Haushaltskontext nicht berücksichtigt sind", heißt es darin.
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Dennoch zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes, dass für viele Seniorinnen und Senioren die gesetzliche Rente Haupteinnahme-Quelle ist. Viele haben weder eine betriebliche noch eine private Vorsorge, auch keine andere Einnahmen wie Erträge aus Aktienbesitz oder aus Mieten.