Kfz-Versicherung: Typklassen ändern sich 2021 für fast elf Millionen Autofahrer
Knapp 4,6 Millionen Autofahrer profitieren 2021 von besseren Typklassen in der Kfz-Haftpflichtversicherung. Gleichzeitig müssten allerdings auch rund 6,1 Millionen Fahrer mit höheren Beiträgen in der Haftpflicht rechnen.
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die Typklassen für rund 31.000 verschiedene Pkw-Modelle neu berechnet. Große Umstufungen blieben auch nach der neuen Typklassenstatistik eher die Ausnahme. In der Kfz-Haftpflichtversicherung bleiben für fast drei Viertel der Pkw die Typklassen des Vorjahres erhalten. Das betrifft rund 30,6 Millionen Autofahrer.
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Nur für wenige Modelle geht es um mehr als eine Klasse nach oben oder nach unten. So verbessern sich beispielsweise der Seat Arona 1.5 (Typ KJ, seit 2017) und der Skoda Karoq 2.0 TDI 4x4 (Typ NU, seit 2017) jeweils um drei Klassen. Gleichzeitig verschlechtern sich das Tesla Model S (Typ 002, seit 2015) um vier und der Citroen 4 Aircross 1.6 (Typ B, seit 2012) um drei Typklassen.
In der Vollkasko ändern sich die Typklassen für rund 44 Prozent der Fahrzeughalter. Hier dürfen sich vier von zehn Versicherte (41 Prozent) über niedrigere Einstufungen freuen. Lediglich sechs Prozent der Vollkaskoversicherten rutschen in eine höhere Klasse.
Bei der Teilkasko bleiben die Einordnungen für immerhin fast zwei Drittel der Autofahrer (64 Prozent) unverändert. Ein Drittel der Versicherten mit Teilkaskoschutz (32 Prozent) erhält eine niedrige Typklasse. Gleichzeitig müssen vier Prozent der Autofahrer eine höhere Einordnung hinnehmen.
Hohe Einstufungen ergeben sich für viele hochmotorisierte Oberklasse-Modelle und SUVs, unter anderem für den Porsche Macan Turbo 3.6 (Typ 95B, seit 2014) und den Range Rover Velar 20D AWD (Typ LY, seit 2017). Vergleichsweise niedrig eingestuft werden unter anderem der Citroen C3 Picasso 1.4 (Typ SH, seit 2008) oder der Suzuki Swift 1.2 (Typ AZ, seit 2017) - allesamt Kleinwagen.
Nur für wenige Modelle ging es um mehr als eine Klasse nach oben oder nach unten. So verbesserte sich beispielsweise der Suzuki Jimny 1.5 Allrad in der Teilkasko um eine und in der Vollkasko um fünf Stufen. Dagegen verschlechterte sich beispielsweise der Mitsubishi Outl. 2.0 AWD Hyb. in der Haftpflicht- um eine, in der Vollkasko- um drei und in der Teilkaskoversicherung um zwei Klassen. Ob Ihr Fahrzeug in eine neue Typklasse eingestuft wurde, erfahren Sie auf der Homepage typklasse.de.
Typklassen: Einstufung durch Unfallstatistik
Je höher die Einstufung der Typklasse, um so teurer ist die Autoversicherung. In die Berechnungen der Vollkasko-Versicherung fließen die Versicherungsleistungen für Schäden am eigenen Auto nach selbstverschuldeten Unfällen und für Teilkasko-Schäden ein. Dazu gehören etwa Schäden durch Autodiebstähle, Glasschäden, Wildunfälle oder Schäden durch Naturereignisse. Für die Statistiken der Teilkaskoversicherung werden nur Teilkaskoschäden betrachtet.
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Dazu wird jedes Jahr vom GDV eine Schadenbilanz von rund 31.000 verschiedenen Automodellen bestimmt. Werden im Vergleich zu den letzten drei Jahren weniger Schäden gemeldet, wird das Model in eine niedrigere Klasse eingestuft. Umgekehrt ist es genauso. Für Versicherungsunternehmen ist die Einstufung unverbindlich, kann aber ab sofort in Neuverträgen und für bestehende Verträge umgesetzt werden. In der Regel gilt die Typklasse ab dem 1. Januar 2021.