Deutsche Versicherer haben im vergangenen Jahr rund 7,9 Millionen Versicherungsverträge hinzugewonnen. Damit lag die Zahl der Policen im Bestand der Geselleschaften zum Jahresende 2019 bei 446,2 Millionen. Daraus resultieren Beitragseinnahmen rund 217,4 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 7,0 Prozent. Das geht aus dem Statistischen Taschenbuch 2020 hervor, dass der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) veröffentlicht hat.

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Leistungsvolumen steigt um fünf Prozent

Einen Verlust von 700.000 Verträgen auf nun 82,8 Millionen Policen musste der Bereich Lebensversicherung hinnehmen. Dagegen konnten Private Krankenversicherung sowie Schaden- und Unfallversicherung zulegen. In der privaten Krankenversicherung stieg der Vertragsbestand auf 35,4 Millionen (2018: 34,8 Millionen), in der Schaden- und Unfallversicherung auf 323,7 Millionen (2018: 315,8 Millionen).

Deutsche Lebensversicherer zahlten im vergangenen Jahr rund 84,5 Milliarden Euro an ihre Kunden aus (2018: 78,7 Milliarden Euro). Inklusive der Ersparnisbildung für künftige Verpflichtungen beliefen sich die Versicherungsleistungen auf gut 141,3 Milliarden Euro (2018: 99,7 Milliarden Euro).

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In der Schaden- und Unfallversicherung stieg das Leistungsvolumen gegenüber 2018 um 1,6 Prozent auf 53,3 Milliarden Euro. Die private Krankenversicherung zahlte mit rund 29,8 Milliarden Euro gut vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Lebensversicherung im leichten Aufwind

Neben den höheren Werten beim Bestand sowie bei den Leistungen sind auch die Beitragseinnahmen gestiegen. Diese legten bei der Schaden- und Unfallversicherung 2,5 Milliarden Euro zu und liegen nun bei rund 73,2 Milliarden Euro. Die Einnahmen in der privaten Krankenversicherung kletterten innerhalb von zwölf Monaten von 39,80 Milliarden Euro auf rund 40,96 Milliarden Euro.

Die Versicherer haben beim Geschäft mit Leben-Policen etwas verbesserte Zahlen eingefahren. Denn auch die deutschen Lebensversicherer haben sich im Jahr 2019 über steigende Beitragseinnahmen freuen dürfen. Die gebuchten Bruttobeiträge der Versicherer kletterten um 11,3 Prozent auf 99,5 Milliarden Euro. Bereits im Jahr 2018 waren die Beitragseinnahmen um 2,5 Prozent gestiegen. Die laufenden Beiträge bleiben mit 62,9 Prozent der größte Teil der Einnahmen. Einmalbeiträge kommen auf 30,9 Prozent und Zusatzversicherungen machten 6,2 Prozent der Beiträge aus.

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Der Trend bei der Zahl der Policen geht weiter nach unten. Im Jahr 2019 sank die Zahl der Leben-Verträge um 0,8 Prozent auf 82,8 Millionen Policen. Mit 47,8 Prozent den größten Anteil daran haben Renten- und Pensionsversicherungen. Klassische Kapitalversicherungen haben einen Anteil von 26,4 Prozent am Bestand. Weitere 9,3 Prozent fallen auf Risiko-Policen. Immerhin noch 4,5 Prozent der Policen sind Invaliditätsversicherungen.

Beim Neuzugang konnte sich die Branche steigern. Knapp 5.093 Millionen Verträge (4,875 Millionen Verträge) wurden im vergangenen Jahr abgeschlossen. Die Zahl der eingelösten Versicherungsscheine stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent. Davon waren rund 2,3 Millionen Verträge eine Renten- und Pensionsversicherungen (Plus 10,9 Prozent). Lediglich rund 453.000 klassische Leben-Policen wurden abgeschlossen (Minus 1,9 Prozent).

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Positiv entwickelte sich der Kapitalanlagenbestand der Versicherer, der erstmals die Rekordmarke von mehr als eine Billion Euro knackte. Demnach wuchs der Kapitalanlagenbestand im abgelaufenen Jahr um 3,9 Prozent auf 969,8 Milliarden Euro. Hinzu kamen noch rund 126,7 Milliarden Euro an Kapitalanlagen für fondsgebundene Policen.

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