Die Folgen der Corona-Pandemie sind auch bei Versicherungsvermittlern deutlich zu spüren. Um durchschnittlich 20 Prozent gingen deren Umsätze zurück, zeigte eine aktuelle Erhebung des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute (BVK). Die Umfrage gibt auch Auskunft darüber, welche Versicherungssparten besonders von Stornierungen seitens der Kunden betroffen sind (siehe Grafik). Insgesamt gab über die Hälfte der Vermittler an, dass Verträge aufgrund der Corona-Pandemie gekündigt worden seien.


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Zu ganz ähnlichen Ergebnissen gelangte auch das Maklerbarometer von Policen Direkt. Dr. Philipp Kanschik sah insbesondere abschlussorientierte Geschäftsmodelle und Vermittler mit Fokus auf Gewerbekunden in Schwierigkeiten.

37 Prozent der Vermittler erzielen weniger als 40.000 Euro Gewinn

Wie stark sich die Pandemie auf Versicherungsvermittler auswirkt, wird sich allerdings erst zeitversetzt zeigen. Denn durchschnittlich erzielen Vermittlerbetriebe 60 Prozent ihrer Gesamteinnahmen aus Bestandsprovisionen (bzw. Courtagen). Dieser hohe Anteil lässt befürchten, dass Änderungen durch Storno, Insolvenzen von Gewerbekunden oder Beitragsfreistellungen erst im Folgejahr bei vielen Vermittlern spürbar werden.

Der BVK hat simuliert, wie sich die bereits jetzt erwarteten Einnahmeverluste auf die Gewinnsituation der befragten Vermittler auswirken könnte. Dafür wurden die angegebenen Gewinne für 2019 sowie die jeweils erwarteten Verluste für 2020 verglichen.

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Im Durchschnitt erreichten die Vermittler 2019 einen Umsatz aus Provisionen und Courtagen von 215.000 Euro und einen Gewinn 99.000 Euro. Lässt man in der Betrachtung Anpassungsreaktionen, wie zum Beispiel Kündigungen von Mitarbeitern, außer Acht, könnte der Gewinn auf 75.000 Euro fallen. Den Ergebnissen der Simulationsrechnung zufolge, würden knapp 9 Prozent der Vermittlerbetriebe 2020 keinen Gewinn, sondern Verlust realisieren.

Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 0,4 Prozent der Vermittler. Alarmierend ist auch dieses Ergebnis: Der Anteil jener Vermittler, die einen Gewinn bis zu 40.000 Euro erzielen, würde von 18,3 Prozent auf 37,6 Prozent steigen.

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Auch wenn die Ergebnisse der BVK-Erhebung vor allem Ausschließlichkeitsvermittler betreffen, ist doch anzunehmen, dass diese Entwicklung auch auf Teile der Makler zutrifft. Die Konsolidierung im Vermittler-Markt wird weiter zunehmen. Wie sich das wiederum auf die Versorgung der Bevölkerung mit qualitativer Finanz-Beratung auswirkt, bleibt abzuwarten.

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