Berufseinsteiger brauchen Hilfe bei der Finanzplanung
Fast die Hälfte der Berufseinsteiger benötigt Unterstützung zur besseren Finanzplanung. Gleichzeitig setzen drei von zehn Berufsstarter auf ein Sparbuch und jeder Achte investiert schon in Aktien.
Es mag überraschen, doch die Generation der Berufseinsteiger zeigt sich trotz Corona optimistisch in Bezug auf die zukünftige Erwerbssituation. Das ist das Ergebnis des aktuellen repräsentativen Berufseinsteiger-Barometers der tecis Finanzdienstleistungen AG. Insgesamt hat das Meinungsforschungsinstitut YouGov Deutschland 1.043 Berufseinsteiger bezüglich ihrer Zufriedenheit und Erwartungen in den Kategorien Beruf und Karriere, Familie und Freunde, Wohnsituation und Finanzen befragt.
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Aktuelle Lebenssituation und zukünftige Erwerbssituation klaffen auseinander
Ein ganz anderes Bild zeichnet die Frage nach der aktuellen Lebenssituation. Unzufrieden sind Berufseinsteiger insbesondere mit ihrer finanziellen Situation. Gerade mal 16 Prozent der Befragten bewerten ihre Finanzen als zufriedenstellend. Davon ausgenommen ist jedoch die private Vorsorge, die nach Angaben der Befragten nicht ausreichend ist. Nach ihren Spargewohnheiten befragt, antworteten 28 Prozent der Berufseinsteiger, dass sie noch immer ein Sparbuch nutzen. Gerade mal 17 Prozent denken weit in die Zukunft und haben bereits eine private Rentenversicherung abgeschlossen. 13 Prozent der Befragten zeigen sich risikofreudiger und setzen beim Vermögensaufbau auf Aktien. Der überwiegende Teil der Berufsanfänger, nämlich 44 Prozent, vernachlässigt das Sparen und sorgt nicht in ausreichendem Maße oder überhaupt nicht vor. Das bedeutet auch, dass sie sich in Bezug auf die Finanzplanung mehr Unterstützung wünschen.
Die beruflichen Vorstellungen sowie die Lebensplanung der Berufsanfänger weichen deutlich von denen früherer Generationen ab. Der Schwerpunkt der Lebensplanung liegt auf einem ausgewogenen Verhältnis von Arbeit und Leben. Das bedeutet, dass Arbeits- und Privatleben im Idealfall im Gleichgewicht sind. Und so favorisieren junge Menschen mit 48 Prozent die Work-Life-Balance, wobei mit 47 Prozent ebenso viel Wert auf ein nettes Team gelegt wird. Erst an dritter Stelle wird in der Befragung ein gutes Einkommen genannt. Lediglich 34 Prozent machen die Zufriedenheit im Job von einem hohen Gehalt abhängig. Für jeden dritten Berufsanfänger ist vor allem wichtig, dass er eine abwechslungsreiche Tätigkeit ausübt. Die Beschaffenheit von Hierarchien spielt hingegen kaum eine Rolle, denn gerade mal 6 Prozent der Befragten hält flache Hierarchien für bedeutsam.
Persönliche Themen stehen im Vordergrund
Nach der aktuellen Wohnsituation befragt, zeigt sich jeder Dritte, nämlich 35 Prozent, zufrieden. Das ist insoweit nicht verwunderlich, weil fast jeder zweite Berufsanfänger entweder noch bei den Eltern oder in einer Wohngemeinschaft lebt. Ohnehin sind Berufsanfänger in Bezug auf die Größe des Wohnraums eher bescheiden. 35 Prozent von ihnen haben eine Wohnfläche von weniger als 50 Quadratmeter zur Verfügung.
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Doch es gibt Bereiche, die Berufsanfängern tatsächlich Sorgen bereiten. Dabei handelt es sich insbesondere um solche Themen, die sie selbst konkret betreffen. An erster Stelle rangiert mit 45 Prozent die Ungewissheit über die Zukunft, gefolgt vom Verlust von Familie und Freunden mit 34 Prozent. Den dritten Platz belegt die finanzielle Situation mit 29 Prozent.