„Jeder Versicherer hat eigene Herausforderungen“, wehrt Mathias Röcker die Frage nach branchenweiten Corona-Folgen ein wenig ab. Gleichwohl hat der Versicherungsexperte einige Entwicklungen beobachtet, die sich in jeder Assekuranz derzeit vollziehen. Während es am Anfang des Lockdowns darum ging, Arbeitsfähigkeit zu erhalten, stellt sich nun eher die Frage, wie das „neue normal“ aussieht. Werden den Mitarbeitern der Versicherer auch in Zukunft mehr Homeoffice-Lösungen angeboten? Oder kommt sogar ein Rechtsanspruch darauf, wie es sich viele Beschäftigte in der Versicherungsbranche wünschen? Immerhin haben schon Versicherer wie Allianz angekündigt, Homeoffice-Angebote ausbauen zu wollen.

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Auch die Deutsche Familienversicherung zeigt sich nun - nach anfänglicher Skepsis - von solchen Modellen überzeugt. Es bewegt sich in dieser Hinsicht also einiges.

Viel Bewegung - allerdings von der unwillkommenen Art - gibt es auch an den Kapitalmärkten. Eine Entspannung an der „Zinsfront“, wie sie sich zu Jahresbeginn vor Corona abzeichnete, bleibt aus. Die Volatilität an den Kapitalmärkten wird Versicherer weiterhin beschäftigen, ist sich Röcker sicher. Das führt zu einer nicht nur für Versicherer entscheidenden Frage: Woher soll Rendite kommen?

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Und diese Frage ist unabhängig von Corona drängend. Denn sie schürt laut Röcker auch den Bedarf an zusätzlicher privater Altersvorsorge. Zu den weiteren Branchentreibern, die der Versicherungsexperte ausgemacht hat, zählen Regulatorik und der Auf- und Ausbau digitaler Infrastruktur.