PKV: Was zeichnet einen Top-Tarif (wirklich) aus?
Tarife, die es so nicht gibt, falsche Beiträge und eigenwillige Leistungskriterien: Das sind die Zutaten für einen PKV-Test, der so gar nicht nach dem Geschmack von Spezialmakler Sven Hennig ist. Dabei holte sich Focus-Money extra fachliche Expertise ins Haus.
„Das Ziel des Käufers ist ein hoher Komfort bei der medizinischen Versorgung, erst dann legt er ein Augenmerk auf den Beitrag“, sagt Gerd Güssler, Geschäftsführer von KVpro.
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Im Grundsatz dürfte er damit mit Spezialmakler Sven Hennig übereinstimmen. Doch im Detail scheinen die Ansichten der beiden Krankenversicherungsspezialisten auseinanderzugehen.
Sichtbar wird diese fachliche Differenz bei einem neuen PKV-Test von Focus Money. Dafür holte sich das Magazin fachliche Unterstützung aus Freiburg ins Boot. Eigentlich ein lobenswerter Gedanke, wie auch Sven Hennig findet. Schließlich hat der Makler aus Rügen bereits mehrfach fachliche Mängel bei Tests wie diesem festgestellt und darüber auf seinem Blog berichtet.
Nun ist ein weiterer „Mängelbericht“ hinzugekommen. Die Kritik von Hennig entzündet sich dabei u.a. an den zugrunde gelegten Kriterien, mit denen ein „Top-Tarif“ gefunden werden soll. Und mit denen ist Hennig alles andere als einverstanden. So vermisst er beispielsweise den Leistungspunkt „Erstattung über die Höchstsätze der Gebührenordnung“. Stattdessen findet sich z.B. die Erstattung von Heilpraktikerleistungen als Merkmal eines „Top“-Krankenversicherungstarifs. Dabei habe die Zahlung für Zuckerkügelchen in einer Krankenversicherung überhaupt nichts zu suchen, findet Sven Hennig. Er kritisiert auch, dass der Leistungspunkt „80 % Psychotherapie“ nichts darüber aussagt, ob Therapiestunden möglicherweise auf eine bestimmte Anzahl an Sitzungen begrenzt sind oder nur bestimmte Behandler zulässig sind. In einem Test für PKV-Top-Tarife hätte Hennig anders erwartet. Stattdessen: Keine Qualitäts- oder Ausstattungsanforderungen an Hilfs- oder Heilmittel, kein Wort zu Höchstgrenzen, Betragsbegrenzungen bei Rollstühlen und auch nichts zu ambulanten Transporten bei schweren Krankheiten.
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Das Fazit von Hennig fällt deshalb heftig aus: „Der Test strotzt vor falschen Angaben und Annahmen, gibt sehr eigenwillige Tipp und Hinweise und zielt anscheinend auf das Verkaufen von Testsiegeln ab.“