Riester-Reform: Vermittler wollen mitreden
Eine Reform der Riester-Rente ohne Vermittler? Das verspricht aus Sicht des Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) kaum Erfolg. Wie der Verband zu dieser Einschätzung kommt und welche Forderungen er noch formuliert.
Dass endlich Bewegung in die Reform der Riester-Rente kommt, begrüßt der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) ausdrücklich in seiner „Bonner Erklärung 2020“. Schließlich drohen Arbeitnehmern, die Kurzarbeitergeld erhalten, Einschnitte bei der Höhe ihrer gesetzlichen Rente. Damit die politisch verabredete Stärkung der geförderten privaten Altersvorsorge aber erfolgreich wird, seien die „wertvollen Erfahrung der Vertriebsexperten unabdingbar“, heißt es in der „Bonner Erklärung“ des BVK. „Die Vermittler werden ihre Kunden letztlich vom Nutzen eines neuen Produkts nur überzeugen, wenn sie guten Gewissens dahinterstehen. Ihre frühzeitige Einbeziehung bietet der Versicherungswirtschaft die Chance, direkt über die Vermittler als Multiplikatoren eine höhere Akzeptanz in der Bevölkerung zu erzielen“, so der Verband weiter.
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Sechs Forderungen in „Bonner Erklärung“
Damit die Expertise und die Interessen der Vermittler „angemessen berücksichtigt“ werden, soll der BVK als größter Vermittlerverband frühzeitig in die Diskussion um eine Reform der Riester-Rente einbezogen werden, so die Forderung. Insgesamt umfasst die diesjährige „Bonner Erklärung“ folgende sechs Forderungen:
- Die Vermittler fordern von den politischen Entscheidungsträgern, die schwierige Situation der Vermittler angemessen zu berücksichtigen und die Soforthilfe hinsichtlich der nachgelagerten Liquiditätsproblematik der Vermittler anzupassen.
- Die Vermittler fordern von der Versicherungswirtschaft, die Vermittlerinteressen bei der digitalen Transformation angemessen zu berücksichtigen.
- Der BVK fordert von den politischen Entscheidungsträgern, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse, die Vermittler nicht mit einer weiteren Regulierungswelle weiter zu belasten. Es ist an der Zeit, bestehende Regulierung zu evaluieren und den Mittelstand deutlich zu entlasten.
- Die Versicherungsvermittler appellieren an alle Parteien, die Vermittlerthemen bereits in ihren Wahlprogrammen positiv zu berücksichtigen und deutlich auf das Thema „Entbürokratisierung“ zu setzen.
- Die Vermittler fordern als wichtiger Teil des Mittelstands mit hoher sozialpolitischer Bedeutung nun eine Zeit zum Durchatmen und ein Absehen von weiteren regulatorischen Maßnahmen.
- Die Vermittler fordern von der Versicherungswirtschaft und der Politik, den BVK als größten Vermittlerverband in die Diskussion um eine Reform der Riester-Rente frühzeitig miteinzubeziehen, damit die Erfahrungen und Interessen der Versicherungsvermittler angemessen berücksichtigt werden.
Die Erläuterungen zu den einzelnen Forderungen sind auf der Webseite des Verbands nachzulesen.
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