„Das schafft keiner von uns allein“
Ich glaube aber, das wäre aus drei Gründen kurzsichtig:
- Superpool: „Man kann sich die Zusammenarbeit so ähnlich wie in der EU vorstellen“
- Kannibalisierungs-Effekte sind unvermeidlich
- „Das schafft keiner von uns allein“
- Die Poolwelt ist jetzt schon nicht die ganze Welt, sondern nur ein kleiner Ausschnitt davon. Schon in Deutschland hat eine DVAG allein viermal so viel Umsatz wie alle Pools zusammen und mehr als doppelt so viele wie der nächste Vertrieb. Das heißt, wir überschätzen uns und unsere Marktbedeutung, wenn wir das aus dem Blick verlieren.
- Uns allen droht der Markteintritt gewichtiger Marktverdränger wie Amazon oder PingAn. Das sind gewaltige Geld- und IT-Maschinen, die jeden von uns Zwergen mit ihrer gewaltigen Marktmacht zerschmettern könnten.
- Die Digitalisierung ermöglicht schon bald den Versicherungskonzernen, unabhängige Makler und Vertriebe auszuschalten, wenn diese ihnen bei der Besetzung der digitalen Kanäle nicht zuvorkommen.
Wenn wir eine Chance haben wollen, den unabhängigen Maklermarkt zu retten, wird es gewaltige Investitionen in IT, Strukturen und Prozesse brauchen. Außerdem bedarf es einer Ausdehnung auf Europa als Gesamtmarkt mit einer Bündelung gewaltiger Kundenmengen. Dafür bleiben uns maximal zehn, eher nur fünf Jahre. Das schafft keiner von uns allein. Deshalb versuchen wir, so viele Pools und Vertriebe zu bündeln. Und wir halten das Konzept auch ganz bewusst so offen, dass vom kleinen Pool über den Marktführer selbst bis hin in die größten Vertriebe jeder hier einen Kompromiss für sich finden kann. Wir müssen unsere Eitelkeiten überwinden und teilen lernen.
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Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass gerade ich für viele sehr unglaubwürdig wirken muss, wenn ich das propagiere. Gerade das sollte jedem klar machen, wie ernst die Situation schon bald für uns alle sein wird, wenn die Bündelung der Kräfte ausbleibt.
Hinweis: Der Text erschien zuerst im Versicherungsbote Fachmagazin 02/2020
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