Einsatz von KI im Schadensmanagement von Versicherungen
Versicherungsunternehmen und Start-Ups arbeiten gemeinsam am Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) in vielen Bereichen. Die Lösungen werden oft gemeinsam entwickelt, ein Prozess, der als Co-Innovation bezeichnet wird. Ein Gastbeitrag von Lex Tan, CEO von MotionsCloud.
Vor allem die Schadensregulierung ist ein Bereich innerhalb der Assekuranz, der oft durch ineffiziente, manuelle und langwierige Prozesse geprägt ist. Dadurch ist dieser Bereich fehleranfällig und generiert häufig Unzufriedenheit bei Kunden. Die Idee ist, den Schadensabwicklungsprozess zu einem durchgängig automatisierten und berührungslosen Vorgang umzugestalten, ein Prozess, den Versicherer selbst in Eigenregie gar nicht darstellen können. Start-Up-Unternehmen wie MotionsCloud wollen mithilfe von KI-Lösungen die Prozesse der Versicherer verbessern.
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Bilderkennungstechnologien können dabei helfen, Schadensabwicklung auf Basis künstlicher Intelligenz und Deep-Learning-Technologien zu verschlanken und zu automatisieren. Kunden sollen die Möglichkeit haben, z.B. Fahrzeug- oder Wasserschäden per mobiler Online-App zu melden. Der zweite Schritt, die Begutachtung des Schadens ist häufig zeit- und kostenintensiv, da in der Regel ein Gutachter vor Ort den Schaden einschätzen muss. Dafür braucht es einen Termin und der Gutachter benötigt Zeit für die Inspektion sowie für An- und Abreise zum Objekt. Mittels KI-Engine können diese Aufgaben durch den Einsatz von Bilderkennung und Deep-Learning-Algorithmen übernommen werden. Auch wenn die Begutachtung komplizierterer Fälle durch einen Sachverständigen durchgeführt werden muss, kann dies beispielsweise durch eine Live-Videoprüfung erfolgen. Der Schaden kann aus der Ferne bearbeitet werden, ohne Anfahrt und ohne großen Zeitaufwand. Dadurch kann die Bearbeitungszeit in der Schadensabwicklung von Tagen auf Stunden radikal reduziert, die Schadensregulierungskosten gesenkt und die Kundenzufriedenheit verbessert werden.
Die KI-Lösungen setzen bei einem wesentlichen Hauptproblem in der Wertschöpfungskette an: dem Schadensmanagement, einschließlich der damit verbundenen Kundenerfahrung und dem Prozessmanagement.
Auch das Ausland ist an deutschen KI-Lösungen interessiert
Auch in den USA sind KI-Lösungen aus Deutschland gefragt. So gibt es schon einige Co-Innovation-Partnerschaften zwischen deutschen Startups und US-Versicherungsunternehmen. Die USA sind als Vorreiter im Bereich Innovationen und neue und zukunftsweisende Technologien bekannt und sind Sitz von Unternehmen mit einer ausgeprägten Risikobereitschaft bei Innovationen, gerade was die Entwicklung und den Einsatz von KI-Technologien auf dem Markt betrifft, vor allem im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Auch in Südostasien etabliert sich gerade ein dynamischer und schnell wachsender Markt.
Aber auch in Europa sind sich Versicherer dem Wert von Digitalisierung und Automatisierung mittels IT und KI-Technologien zunehmend bewusst. Sie haben erkannt, welche Vorteile KI für ihr Geschäft haben kann und sind auf der Suche nach effizienten, auf Abruf verfügbaren, automatisierten und nahtlosen Kundenerfahrungen bei der Schadensabwicklung. Auf dem Swiss Market Entry Bootcamp, das im Oktober dieses Jahres von digitalswitzerland unter der Leitung der Innovationsplattform Kickstart in Zürich durchgeführt wurde, trafen zahlreiche ausländische, darunter viele deutsche Startups auf etablierte Schweizer Unternehmen, darunter auch die Versicherer AXA, Die Mobiliar, Generali, Helvetia und CSS zu ersten Vorgesprächen.
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In Zukunft werden Versicherungsleistungen überall und jederzeit entweder als physisches Produkt oder als Dienstleistung verfügbar sein, während das Schadensmanagement durch digitale Prozesse vollständig automatisiert ist und dabei auf das „Internet der Dinge“ (Internet of Things, IoT), Big Data, VR, AR und KI-Lösungen zugreifen kann, um Schadenfälle zu bearbeiten, zu bewerten und abzuwickeln.